affeln   Kaum daß das Taxi sich in Bewegung gesetzt hatte, sprang Bichette, wie von einem plötzlichen Rausch erfaßt, Fec auf die Knie, preßte ihm die Hände fest auf den Kopf und sagte in lustbebendem Flüsterton: »Fec, jetzt gehörst du mir. Mir allein. Und ich gehöre dir. Dir ganz allein. O, das haben wir fein gemacht! Und wir werden alles machen. Alles. Ich hab dich ganz genau verstanden. Und auch du hast mich ganz genau verstanden. Wir werden uns nichts vortrillern. Wir werden sap bleiben. Wir werden uns nichts vormachen. Wir werden alles machen. Hart und klar machen, ja, machen, machen... machen, macheln, maffeln, maffeln, maffeln, maffeln...« Es war, als stopfte sie in dieses vergewaltigte Wort alles, was sie an Willen besaß.

Fec, völlig mitgerissen, roch mit unsäglichem Genuß ihren Atem. Er zitterte, als er ihren Namen aussprach: »Bichette... Ja, das, was die andern schwächt und schließlich doch gegen einander bringt und unter die Pfeifen, das soll uns eine ganz ungeahnte Kraft geben. Die größte Kraft. Den letzten Elan. Hart bis unter die Haare und klar wie das Nichts, auf das allein wir bauen, werden wir nie schwach werden, nie dumm. Und wenn wir untergehen sollten (denn die Natur, das Leben ist das Dümmste und Roheste, das existiert), werden wir nicht durch uns untergegangen sein. Und das ist es, was nicht nur das Leben, sondern auch den Tod der andern vergällt: das dumpfe Bewußtsein, nicht alles getan zu haben, um die Niederlage zu vermeiden, schwach gewesen zu sein, dumm. Wir aber werden anders untergehen. Vielleicht mit jenem hellen spitzen Schrei auf den Lippen, den du... Bichette, Bichette, bitte hau mir eine herunter!«

Bichette tat es augenblicklich. Und schrie auf vor Vergnügen. - Walter Serner, Die Tigerin. Eine absonderliche Liebesgeschichte. München 1982 (dtv 10054, zuerst 1925)

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