Fec, völlig mitgerissen, roch mit unsäglichem Genuß ihren Atem. Er zitterte, als er ihren Namen aussprach: »Bichette... Ja, das, was die andern schwächt und schließlich doch gegen einander bringt und unter die Pfeifen, das soll uns eine ganz ungeahnte Kraft geben. Die größte Kraft. Den letzten Elan. Hart bis unter die Haare und klar wie das Nichts, auf das allein wir bauen, werden wir nie schwach werden, nie dumm. Und wenn wir untergehen sollten (denn die Natur, das Leben ist das Dümmste und Roheste, das existiert), werden wir nicht durch uns untergegangen sein. Und das ist es, was nicht nur das Leben, sondern auch den Tod der andern vergällt: das dumpfe Bewußtsein, nicht alles getan zu haben, um die Niederlage zu vermeiden, schwach gewesen zu sein, dumm. Wir aber werden anders untergehen. Vielleicht mit jenem hellen spitzen Schrei auf den Lippen, den du... Bichette, Bichette, bitte hau mir eine herunter!«
Bichette tat es augenblicklich. Und schrie auf vor Vergnügen.
- Walter Serner, Die Tigerin. Eine absonderliche Liebesgeschichte.
München 1982 (dtv 10054, zuerst 1925)
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