ärchenforscher Der
Erzähler schoß los und gab seine Geschichten in größter Schnelligkeit und mit
ausdrucksvollen Gebärden von sich, indem er mit einem Stab auf die Bilder zeigte,
die die Situation darstellten, an die er gerade gekommen war, und wenn er an
die spannendste Stelle kam, machte er eine Pause und ließ zuerst den Teller
herumgehen.
Eine solche Erzählung aufzuschreiben war überaus schwierig, denn
wenn man den Erzähler bat, seine Geschichte langsam zu wiederholen, damit ein
Aufschreiben überhaupt möglich war, verlor er leicht den Faden, er konnte nur
in dem Tempo erzählen, an das er gewöhnt war. Den vermutlich einzigen gelungenen
Versuch, der in dieser Richtung gemacht worden ist, verdanken wir D. C. Phillott,
der durch einen eingeborenen Mitarbeiter fünf Erzählungen aus dem Repertoire
eines solchen Erzählers von Beruf aufschreiben ließ und den persischen Text
mit englischer Übersetzung herausgab. Sie gehören alle in die Kategorie der
Schwänke, und einige von ihnen sind so unanständig, daß der Herausgeber sich
veranlaßt fühlte, einige Stellen nicht nur in der Übersetzung, sondern sogar
im persischen Text auszulassen! - Persische Märchen. Hg. und Übs. Arthur
Christensen. Düsseldorf u. Köln 1958 (Diederichs, Märchen der Weltliteratur)
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