ännerkopf
Während er spricht, schätze ich ihn ab. Bartloses, farbloses
Gesicht. Große Nase. Unter buschigen, aschgrauen Augenbrauen, die ineinander
übergehen und die Stirne abschließen, blicken einen grünliche, in der Pupille
verengte, verschlagene Katzenaugen an. Der Mund könnte durch ein Messer eingeschlitzt
worden sein. Seine leicht krausen grauen Haare erinnern an die Gerichtsschreiberperücken
in der Komischen Oper. Aber die bekannte Gänsekielfeder dürfte sich in diesen
Haaren nicht wohlfühlen, und die Goldbrille würde gar nicht auf die massige
Nase passen. Das ist kein Kopf zum Lachen, nicht das Gesicht eines Schmierenkomödianten.
Dieser Schädel verrät einen stumm drohenden, absolut beherrschten Willen. Bei
aller Häßlichkeit ein Männerkopf, eine Mannsvisage. Starker Knochenbau. Jetzt
kräuseln sich seine Lippen, um eine Flut ironischer Worte hindurchzulassen.
Wenn sie wollten, könnten sie auch erschreckende Grobheiten herausschleudern.
- Georges Darien, Der Dieb. Frankfurt am Main 1889
(zuerst 1897)
Männerkopf (2)
Männerkopf (3)
- N. N.
Männerkopf (4)
- N. N.
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