ähen Ich
sah ganz plötzlich auf und erblickte einen Hasen,
der im Hafer herumhüpfte. Ich sagte mir: bekäme ich den zu Mittag, würde ich
ihn verspeisen! Ich warf ihm die Sichel nach, so schnell ich konnte, und sie
hakte sich hinten bei ihm fest. Ich verfolgte ihn, um ihn zu erwischen. Und
flink, wie der Hase lief, schnitt er mit der Sichel, die ihm in der Lende saß,
den Hafer ab. Als ich das sah, brachte ich meinen Vater nach unten aufs Feld.
Ich selbst ging ans obere Ende. So jagten wir den Hasen von unten nach oben,
immer das Feld auf und ab. Als der Abend kam, düster und schwarz, kalt und naß,
begann der Hase von seiner Tagesarbeit schwach zu werden und warf sich ans Ende
des Feldes. Ich zog mein Messer aus der Tasche und häutete ihm da, wo die Sichel
festsaß, das Fell ab. Dann schüttete ich einen Becher Buttermilch in seine beiden
Ohren und er stand plötzlich wieder auf und war wieder lebendig und munter,
stark und gesund, mutig und unternehmend. Sein Fell baumelte ihm seitwärts herunter.
Er legte beide Ohren an. Da wußte ich, er war imstande, sein Joch zu tragen
und die Arbeit zu schaffen. Ich nahm ein Hufeisen und ein Schiffstau und verband
das Fell des Hasen mit dem Hufeisen und dem Schiffstau. Dann trieb ich ihn
wieder an die Arbeit. Und um die lange Geschichte kurz zu fassen - ich gebe
Euch mein Wort darauf, o König -, Klein- und Großirland waren an jenem Abend
von dem Hasen gemäht, und wir häuften Garbe auf Garbe, wie sie der Hase mähte.
Als wir sie in Haufen hatten, machten wir daraus eine Miete und - Klein- und
Großirland so auf einem Haufen - was meint Ihr, König, gab das nicht einen größeren
Haufen als Eurer ist?«
Der König runzelte die Stirn und sprach keinen Ton. Er blieb die Antwort
schuldig.
»Und die Miete war so hoch, o König, daß unser Hausgockel, der oben hinaufstieg,
die Sterne vom Himmel pickte.« - (
ir
)
Mähen (2) Bartenwale zogen mit klaffendem Rachen
genießerisch durch den Krill. Dieser bleibt jeweils an den ausgefaserten Bartenplatten,
diesem erstaunlichen Filter im Maul des Wals, hängen und wird so vom Wasser
getrennt, das an den Lefzen austritt.
Schnittern gleich, die des Morgens Seite an Seite mit ihren sirrenden Sensen
langsam durch das hohe, feuchte Gras sumpfiger Wiesen vorrücken, so zogen diese
Ungeheuer mit einem sonderbar mähenden Geräusch dahin und hinterließen auf dem
goldgelben Meer endlose Schwaden feuchtverklärter Bläue.
Es war jedoch nur das Geräusch beim Zerteilen der Krillschwärme, das an ein
Mähen gemahnte; vom Bramtopp aus gesehen, wirkten die mächtigen schwarzen Kolosse,
namentlich wenn sie innehielten und eine Weile regungslos verharrten, eher wie
tote Gesteinsmassen. In den großen Jagdgebieten Indiens kommt es vor, daß der
Fremde zuweilen auf ebenem Gelände von weitem achtlos an ruhenden Elefanten
vorübergeht, ohne sie als solche zu erkennen, indem er sie für kahle, schwärzliche
Bodenerhebungen hält, und ähnlich ergeht es demjenigen, der zum erstenmal diese
Art Walfisch zu Gesicht bekommt. Ja, selbst wenn man sie zuletzt erkennt, will
es einem durchaus nicht in den Kopf, daß solch übermäßig mächtige Leiber durch
und durch mit dern nämlichen Leben begabt sein sollen wie ein Hund oder Pferd.
- (mob)