achwerk
Wenigstens müsst Ihr anerkennen, dass wir von unserem beschränkten Gesichtspunkt
aus unmöglich sagen können, ob dies System, verglichen mit anderen möglichen
oder auch wirklichen Systemen, große Fehler enthält oder irgend erhebliches
Lob verdient. ... Wenn wir ein Schiff betrachten, was für eine hohe Vorstellung
müssten wir uns von der Erfindungsgabe des Zimmermanns machen, der eine
so zusammengesetzte, nützliche und schöne Maschine bildete? Und welches
Erstaunen müssten wir empfinden, wenn wir in ihm einen stumpfsinnigen Handwerker
finden, der andere nachahmte und eine Kunst kopierte, die es in einer langen
Abfolge von Zeiträumen nach vielen Versuchen, Missgriffen, Verbesserungen,
Überlegungen und Meinungsverschiedenheiten allmählich zu einiger Vollkommenheit
gebracht hat? Viele Welten mögen während einer Ewigkeit verpfuscht worden
sein, ehe dies System gelang, viele Arbeit mag verloren, viele vergebliche
Versuche angestellt und ein langsamer, aber stetiger Fortschritt in der
Kunst der Herstellung einer Weit während unendlicher Zeiträume gemacht
sein. Diese Welt ist sehr fehlerhaft und unvollkommen, wenn man einen höheren
Maßstab anlegt; sie war bloß der erste rohe Versuch einer kindlichen Gottheit,
die ihn nachher aufgab, beschämt über ihr kümmerliches Machwerk; oder sie
ist das Werk einer abhängigen, untergeordneten Gottheit und Gegenstand
des Spottes höherer; oder sie ist das Erzeugnis des kindischen Greisenalters
einer überlebten Gottheit und ist seit deren Tode durch den ersten Anstoß
und die lebendige Kraft, die sie von ihm empfing, aufs Geratewohl weiter
gelaufen. - David
Hume, nach (bar2)
|
||
|
||