uxusgeschöpf
Anmut, Nonchalance, Frivolität könnte wohl die Devise sein für jenes
Pariser Fabrikat Olympia. Ohne daß ihr eine andere Rolle zukäme als die, ihren
Körper ins Licht zu rücken und seine Herrlichkeit zu bedeuten, weist ihr auf
einige wenige, nichts verhüllende Accessoires reduzierter Schmuck und, in Reichweite,
das galant ins Haus geschickte Blumenbukett sie als ein Gut aus, dessen höchster
Preis - gerechtfertigt allein durch die Freuden, welche jene Kopfverdreherin
zu versprechen scheint — jedem tugendhaften Gedanken entgegensteht. Gleichviel
auch, ob das von Edouard Manet geschaffene Bild zu der Art von Dingen
gehören mag, die den Schwankungen des Marktes unterworfen bleiben, man wüßte
nicht, mit welchen Maß man diese von hexerischen Händen gebildete explizite
Gestalt der Verführung messen sollte, bei der
- ob man nun lediglich das zur alleinigen künstlerischen Freude gemalte Werk
meint oder an das von diesem Werk evozierte Luxusgeschöpf denkt-jeder utilitaristische
Nutzen im großen oder im einzelnen auf zynische
Weise abwesend ist. - (
leiris2
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