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Während er auf die Suppe wartete, betrachtete er das Lokal. Es war ein
ziemlich großer Raum, ausgestattet mit Gaslampen und grünen Lampenschirmen,
einem eisernen Ofen, einer Theke mit Mahagonibemalung und schattierten Leisten,
auf der sich eine Glasvase voller Blumen befand, ferner zinnerne Maße in Form
von Pansflöten, ein Torso aus Nickel, eine gähnende Katze und ein Tintenfaß.
Hinter diesem Möbelstück standen in übereinander angeordneten Fächern geöffnete
Literflaschen, eine Teekanne aus Porzellan, weiße Tassen mit drei Füßen und
scharlachrotem Henkel, in der Mitte Initialen aus schmutzig verblichenem Gold.
Ein in die Mitte der Fächer eingelassener Spiegel reflektierte den oberen Teil
des Blumenstraußes, der in dem trüben Wasser der blauen Vase steckte, das im
Zickzack verlaufende Ofenrohr, drei leere, an der Wand befestigte Kleiderhaken,
das schäbige Futter eines Überziehers, den Glanz eines speckigen Hutes. Auf
einem kleinen Tisch in der Ecke verfiel ein Burgunderkäse mit eingekerbtem Bauch
unterm Ansturm von tausend Fliegen; neben den Fächern, in denen zusammengesunken
beringte Servietten lagen, enthielt ein Kasten dünne und weiche Brote, die fast
einen an der Decke befestigten Käfig berührten. Dieser Käfig war leer, da der
Vogel gestorben war, und nur eine Sepiaschale bewohnte ihn, die einsam an einem
Faden hing. - Joris-Karl Huysmans, nach (
hum
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