iebeszauber Einige Eingeborene sagen, er käme von jenseits Kulu, wo sich der elf Zoll große Saphir-Tempel befindet: andere, er wäre beim Teufelsaltar in Tibet gemacht, von einem Kafir gestohlen, ihm von einem Gurkha, dem wieder von einem Lahouli, dem von einem Khitmatgar und von dem an einen Engländer verkauft, und so verlor er seine Kräfte; denn um wirksam sein zu können, muß der Bisara von Pooree gestohlen sein - wenn möglich unter Blutvergießen, auf alle Fälle aber gestohlen.
Diese Erzählungen von seinem Kommen nach Indien sind alle falsch. Er wurde vor alters in Pooree gemacht - wie er gemacht wurde, das würde ein kleines Buch füllen —, dort wurde er von einer der Tempeltänzerinnen für ihren eigenen Gebrauch gestohlen und ging dann von Hand zu Hand, immer weiter nach Norden, bis er Hanle erreichte: immer unter demselben Namen - der Bisara von Pooree. Er hat die Gestalt eines kleinen viereckigen Silberkästchens, außen mit acht kleinen Balas-Rubinen besetzt. In dem Kästchen, das sich mit einer Feder öffnen läßt, liegt ein kleiner Fisch ohne Augen, der aus einer Art schwarzer glänzender Nuß geschnitzt und in einen Fetzen verblichenen Goldstoffs eingewickelt ist. Das ist der Bisara von Pooree, und es ist besser, eine Königskobra in die Hand zu nehmen als den Bisara von Pooree zu berühren.
Kein Zauber ist mehr modern, er ist abgeschafft, außer in Indien, wo sich
nichts ändert, trotz dem schillernden oben schwimmenden Schaum, der »Zivilisation«
genannt wird. Jeder, der etwas von dem Bisara von Pooree gehört hat, kann sagen,
worin seine Kraft besteht - immer vorausgesetzt, daß er ehrlich gestohlen ist.
Er ist mit einer Ausnahme der einzige unfehlbar wirkende, zuverlässige Liebeszauber
im Lande. (Der andere Zauber befindet sich in den Händen eines Kavalleristen
vom Nizam-Regiment, an einem Ort namens Tuprani, genau im Norden von Haiderabad.)
Das ist Tatsache. Erklären mag es ein anderer. - Rudyard Kipling, Der
Bisara von Pooree, nach (
ki
)
Liebeszauber (2) Auch die Hyäne
besitzt viele Zauberkräfte. Wie Plinius erzählt, sollen durch das Bestreichen
der Türpfosten mit ihrem Blute die Zaubereien zunichte gemacht und weder Geister
gerufen, noch auf irgendeine Art zum Sprechen gebracht werden können. Kocht
man die Asche von dem linken Knöchel dieses Tieres mit Wieselblut, so sollen
die damit Bestrichenen allen ein Gegenstand des Hasses werden. Dasselbe soll
geschehen, wenn man das Auge kocht. Das äußerste Stück vom Darmkanal wird gegen
die Härte und Unbilligkeit der Hohen und Gewalthaber angerühmt; es soll bei
Gesuchen, sowie vor Gericht und in Prozessen Erfolg verschaffen, wenn einer
nur ein wenig davon bei sich trägt; an den linken Arm gebunden, soll der After
der Hyäne ein so wirksames Liebesmittel sein, daß, wenn einer nur ein Frauenzimmer
anblicke, es ihm sogleich folge. - (nett)
Liebeszauber (3)
Liebeszauber (4) Eine serbische Liebesbeschwörung
wünscht dem Liebsten, er möge sich auf neun und neun Läuse,
ebensoviel Ameisen, Flöhe und
Wanzen zur Ruhe legen: »Die Wanzen beißen ihn, sie treiben
ihn zu mir. Er soll bersten, er soll verrecken, sofern
er nicht zu mir kommt, sofern er mich nicht schaut, mich schlankes, hohes, weißes
und rosiges Mägdelein.« - (
erot
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