Liebe, romantische    Als Friedich Schlegel 1798 von Jena nach Berlin kam, verliebte er sich in die zehn Jahre ältere Dorothea Veit, die älteste Tochter von Moses Mendelssohn und Gattin eines Bankiers, »die er entführte und die ihn begleitet hat durch tausend Torheiten, den Katholizismus, die Weisheit der Indier, den Absolutismus bis zu jener Gänseleberpastete, an welcher er in Dresden verstorben ist« (Gutzkow). Genauer, Dorothea ließ sich scheiden, heiratete 1804 Schlegel, 1808 traten sie gemeinsam zum Katholizismus über und er trat in den österreichischen Staatsdienst ein, wurde also zu einem Ausführungsorgan der Politik Metternichs. Friedrich Schlegel starb 1829, Dorothea 1839. Außer Briefen und Bearbeitungen altfranzösischer Ritterromane hinterließ sie ein Romanfragment ›Florentin< aus dem Jahre 1801.

Vier Jahre vor der Begegnung mit seiner künftigen Geliebten und Gattin lernt Friedrich Schlegel eine Frau kennen und bewundern, die wohl die unabhängigste und faszinierendste der Romantikerinnen war: Caroline (1763 -1809). Sie war die Tochter des Göttinger Orientalisten Michaelis, heiratete 1784 den Bergarzt Böhme, lebte nach dessen Tod (1788) in Mainz mit Georg Forster zusammen und teilte dessen Parteinahme für die französisch-revolutionäre Besatzungsmacht, weshalb sie 1793 unter den Preußen in Königstein im Taunus ins Gefängnis kam. 1796 heiratete sie August Wilhelm Schlegel und begann, in Jena einen Salon zu führen, der zum Mittelpunkt des dortigen fruhromantischen Kreises wurde. 1803 ließ sie sich scheiden und heiratete den Philosophen Friedrich Wilhelm Schelling. August Wilhelm Schlegel jedoch übersetzte weiterhin Shakespeare (17 Dramen zwischen 1797 und 1810) und wurde zum Reisebegleiter von Madame de Staël quer durch Europa, bis zu deren Tod 1817. - Nachwort zu: Friedrich Schlegel, Lucinde. Berlin u.a. 1980 (zuerst 1799)

Romantik Liebe

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