ichtung

manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht
velwechsern.
werch ein illtum!

- Ernst Jandl

Lichtung  (2)  

- Thomas Körner

Lichtung  (3)    <Los!> sagte er zu sich selbst, <Mut! Versuchen wir ein letztes Mal unser Glück und besuchen wir zu diesem Zweck die Waldgöttcr auf der Lichtung von Trécelien.>

Er benutzte den Augenblick der Dämmerung, um sich aus der Hütte zu schleichen.

Kurz vor Mitternacht begab sich der unglückliche Marquis zaghaft auf den Weg zur Lichtung.

Es war sehr schlechtes Wetter: der Donner grollte, Blitze zogen ihre Furchen durch das Gewölk. Wie beim ersten Mal sah François die verschiedenfarbigen Flammen, welche über den höchsten Baumwipfeln des Waldes emporzüngeltcn. Die Eulen ließen ihre unheimlichen Schreie vernehmen. Fledermäuse und Nachtschwalbcn zogen schattengleich um das Gestrüpp. Es war Sommer, das heißt die Zeit, da die Frösche, die Kröten, die Heuschrecken und die Grillen die ganze Nacht lärmen, aber sie gaben nicht das geringste Lebenszeichen von sich. Dagegen rauschte der Wind durch das Dickicht, die Lärchen klagten, die Farnkräuter zitterten, das Heidekraut erschauerte, die ganze Natur seufzte.

Der Marquis nahm seinen ganzen Mut zusammen und schritt voran. Plötzlich drang Gelächter, Stimmen, Gesang aus dem Gebüsch, und der Unglückliche sah sich umringt und in einen wilden Tanz hineingerissen.

Der Eichengott erkannte ihn sofort, als er ihn sah, und sprach zu ihm mit schrecklicher Stimme: «Sterblicher, was suchst Du hier?»
Franc.ois wollte ihm dieselbe Geschichte von dem erloschenen Meiler erzählen, aber der Alte unterbrach ihn: «Die Geschichte kenne ich schon, sie ist zu dumm! Übrigens», fügte er höhnisch lachend hinzu, «wir werden nachher schon sehen, ob Du die Wahrheit sprichst. Führe Dein Schüreisen ins Feuer und versuche, ein Scheit herauszuziehen.»'

Bleich, mit wilden Augen, stürzte der arme Teufel aut die Glut, stach mit seinem Schüreisen hinein und versuchte, es wieder herauszuziehen. Unmöglich. Eine unsichtbare Gewalt schien es festzuhalten. Seine Hände verkrampften sich, und es war, als bildeten sie ein Ganzes mit dem Werkzeug. Zuerst züngelten die Flammen an dem Schüreisen, dann an den Armen des Unglücklichen empor, der trotz seiner Seh m erzen s schreie von dem Feuer ergriffen und verzehrt wurde.
Als der Morgen dämmerte, hörten die Tänze auf, die Nymphen verschwanden, die Flammen erloschen; allein der verkohlte Leichnam des unglücklichen Jünglings blieb auf der Lichtung.  - (bret) 


  Wald

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Baumtante