Licht, kimmerisches    Sie konnte im Liegen die große Turmbogenruine der Abteikirche sehen, und sie konnte die Spitzen der Ulmenbäume darunter erblicken, sehr geister- und phantomhaft, ihr Grün nur halb geboren. Der Bogen, so schien es, glich sich diesem Dämmerlicht weit weniger leicht an als die Baumwipfel. Er sonderte sich in gewisser Weise von diesem Vorrücken der Dämmerung ab und betonte seine eigenen Winkel, Vorsprünge und Mauerblöcke gleichsam im Widerstand gegen diese atmosphärischen Einwirkungen, an denen hingegen das Laub der Baumspitzen beteiligt war. Das Laub der Baumspitzen schien, als Mary es jetzt betrachtete, die unendliche Traurigkeit jenes grauen, halb geborenen kimmeri-schen Lichts in sich zu enthalten, welches nun langsam in die Welt drang und sich in den kalten Gängen und leeren Fluren der Finsternis festsetzte. Schlieren grauen Nebels hingen über diesen Baumwipfeln; Nebel, der Tautropfen ähnlicher war als Regentropfen und doch nicht wirklich an Wassertropfen denken ließ. Und er suggerierte erst recht keine Wolken! Sie waren Dinge für sich, sui generis, jene Dämmerungsnebcl, und sie schienen zu Wasser in welcher Erscheinungsform auch immer so wenig Bezug zu haben wie das trübe Licht - in dem sie troffen und taumelten, stiegen und sanken - zur unsichtbaren Sonne. »Ja«, dachte Mary, »etwas im Blattwerk jener Bäume strömt hervor, um dieses traurige Licht zu grüßen, das nicht wie Sonnenlicht erscheint, genauso wie etwas in mir zur Begrüßung hinausströmt.«   - (cowp)
 

Land, kimmerisches Licht

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VB
Dämmerung

 

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