Leutseligkeit   Die neue Haushälterin hat ihn bedient: eine Bäuerin aus xxx. In jenen Jahren konnte man noch Dienstboten aus der Gegend finden, wie schon in allen voraufgegangenen Jahrhunderten. Sie war eine Frau um die Dreißig. Carlo betrachtete sie gleich auf eine bestimmte Art, wie der überfreundliche Herr des Hauses, aufdringlich nicht nur mit Blicken, sondern auch in seinen das Essen betreffenden Forderungen usw. Als sie ihm die Suppenschüssel mit der Brühe bringt, sieht sie, daß er seine Hände an seinen Unterleib preßt: sie kann nicht anders als hinsehen, während er seinen Blick gesenkt hält. Als sie ihm dann Huhn auftischt- ein gutes Huhn, mit gutem Gemüse -, ist die Hose sogar aufgeknöpft: sie versucht so zu tun, als merke sie nichts, doch diesmal richtet Carlo seine Augen auf sie und sieht, daß ihr Blick auf den Zipfel des weißen Unterhemds gefallen ist, der aus der offenen Hose hervorschaut. Während sie ihm also serviert, schiebt er eine Hand in den Hosenschlitz, packt seinen Penis und preßt ihn mit Gewalt. Dabei starrt er weiterhin auf die Frau, mit seinen blauen, trüben Augen, die gleichzeitig Mitleid und Unterwerfung heischen, und beginnt, ihr Fragen zu stellen, die sie zwingen, respektvoll zu antworten, wie eine bedauernswerte Frau, die dafür bezahlt wird, daß sie dient: »Bist du verheiratet?« Und S1e: »Ja, junger Herr.« - »Seit wann?« - »Oje, schon lange, schon seit fünfzehn Jahren...« - »Dann hast du ja geheiratet, als du noch ein kleines Mädchen warst!« - »Eh, tja.« - »Hast du auch Kinder?« - »Ja, junger Herr.« - »Wie viele?« -»Drei.« - »Jungs oder Mädchen?« - »Zuerst ein Mädchen, die andern beiden sind Jungs.« - »Wie alt sind sie?« - »Die älteste ist vierzehn, der zweite dreizehn, und der Jüngste ist noch klein, vierzehn Monate alt.« - »Ah.« Während dieses Gesprächs, das die Frau zwingt, unbeweglich dazustehen und sorgfältig zu antworten, hat Carlo den Penis, den er immer noch mit aller Kraft fest in der Hand hält, aus der Hose hervorgeholt. »Und wie heißt das Mädchen, die älteste?« -»Viola.« Die Frau ist mit dem Servieren fertig, sie steht mit dem Tablett in der Hand da, mit einem Ausdruck, den Bäuerinnen haben, ganz aufs Praktische gerichtet, keinerlei Anmut. Carlo öffnet die Faust, die den Penis umschlossen hält, und nimmt das Besteck: und der Penis steht nackt, aufrecht, prall geschwollen über der Hose. Die Frau schlagt den Blick nieder und geht. Als er an Viola denkt, kann Carlo nicht mehr an sich halten, und sowie er allein ist, onaniert er hastig, ejakuliert bald, so geil ist er. Er beschmutzt sich die ganze Hand. Er geht ins Bad und wäscht sich.   - Pier Paolo Pasolini, Petrolio. Berlin 1994
 
 

Leute Herr, großer

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Herablassung
Synonyme