euchte  Der vermöge seiner Naturanlage im Innern stehende Mensch hat im Anfang das Erlebnis. Dieses ist die Zentrale, die ihn bewegt, und der Ausgangspunkt aller seiner Gedanken. Dieses gibt ihm den Schlüssel zum Agens der äußeren Geschehnisse. Um dieses gruppiert sich alles Material, welches dem Erlebnis verwandt gleichsam von selber anschießt, magnetisch angezogen durch die Wirkung ebendieser Zentrale des Innern. -

Das Auge ins Innere gewendet erblicke ich eine vibrierende Lichtfülle, unzählige im Wechselgenuß aufleuchtende Fluiden, eine ewig ununterbrochene Hochzeit im Äther. Diese Substanz, wie ich vermute, identisch mit dem, was das »große Telesma« genannt und in analoger Weise geschildert wird, erachte ich als verklärende, seligmachende Kraft, als ihren Sitz das Blut. Insoweit sie die Blutwelle leuchtend macht, nenne ich sie essentielles Leben. Diese Bezeichnung stellte sich mir von selbst zugleich mit dem Erlebnis ein. Der Besitz der Leuchte also ist unser Anteil am absoluten Leben. Eine andre Deutschung kann dem Worte essentiell in diesem Zusammenhang nicht innewohnen. Man gewinnt andrerseits den Eindruck, daß solche Leuchte mit Strömungen aus dem All, in welchem sie demnach verbreitet sein muß, in Verbindung ist. Der in Leuchte Stehende erlebt dieses Strömen als kalte aus dem Kosmos herabkommende Schauer, während die Essenz, dem Blute vermählt, in seliger Wärme glüht.   - Alfred Schuler, Vom offenen und geschlossenen Leben. In: Gustav Theodor Fechner, Das unendliche Leben. München 1984 (Matthes & Seitz debatte 2, zuerst ca. 1940)

Leuchten

 

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