Lesemaschine  Raymond Roussels Lesemaschine ist eine mechanische Lesemaschine, die Raymond Roussel in den 1930er Jahren als Lesehilfe für seine verschachtelten Texte entwickelte.

Bei seiner Lesemaschine ist der Text auf verschiedene Zettel wie bei einem Rundregister aufgebracht, wobei der obere Rand je nach Verschachtelungsgrad mit einer bestimmten Farbe gekennzeichnet ist. Zwischen den Zetteln wechselt der Leser mit einer Kurbel, so dass er die farblich als zusammenhängend gekennzeichneten Textteile gesondert lesen kann.

Roussel stellte seinem Verleger eine solche Lesemaschine 1932 vor, dieser lehnte es jedoch ab, sie herstellen zu lassen.  - Wikipedia

Lesemaschine (2) Ramellis Bücherrad ist eine Lesemaschine von Agostino Ramelli aus dem 16. Jahrhundert, die er in seinem Buch Le diverse et artificiose machine beschreibt.

Es handelt sich dabei um ein rotierendes Lesepult, das das nicht-sequentielle Lesen von etwa zwölf Folianten erlaubt. Die einzelnen Bücher befinden sich auf jeweils eigenen Pulten, zwischen denen durch einen Drehmechanismus gewechselt werden kann, so dass die Bücher „nicht fallen, genau so liegen bleiben, wie sie hingelegt worden sind, sie bleiben immer im gleichen Zustand und wann immer der Leser es wünscht, erscheinen sie so, ohne dass sie irgendwie angebunden oder befestigt werden müssen“.

Ob dieses Bücherrad jemals genutzt wurde, ist nicht bekannt. - Wikipedia

Lesemaschine (3)  

 Ich persönlich habe die Maschine nie ganz verstanden, weil sein Erfinder nicht die Güte hatte, mir zusätzliche Erklärungen zu geben, und da ich nicht nach Argentinien zurückgekehrt bin, verstehe ich manche Einzelheiten des schwierigen Mechanismus immer noch nicht. So hege ich denn mit dieser vielleicht verfrühten und unbescheidenen Veröffentlichung auch die Hoffnung, daß irgendein Ingenieur, der sie liest, die Geheimnisse der RAYUEL-O-MATIC enträtselt, wie die Maschine in einer der Zeichnungen genannt wird, woran, ich sage es offen heraus, eine frivole Tendenz schuld zu sein scheint, sie zu kommerzialisieren, zumal durch den Hinweis am Fuß der Zeichnung: Man wird bemerkt haben, daß die eigentliche Maschine jene linke ist; das Möbel, das wie ein Triklinium aussieht, ist natürlich ein echtes Triklinium, da Fassio von Anfang an klar war, daß Rayuela ein Buch ist, das man am besten im Bett liest, um nicht in anderen Stellungen einzuschlafen, was traurige Folgen haben könnte. Die Zeichnungen 4 und 5 veranschaulichen dieses glückliche Ambiente aufs beste, vor allem Nummer 5, wo weder der Mate noch der Gin-Porron fehlen (ich könnte schwören, daß es auch einen elektrischen Toaster gibt, was ich snobistisch finde): Nie werde ich verstehen, warum einige Zeichnungen numeriert sind, während andere sich an jeder beliebigen Stelle unterbringen ließen, ein Temperament, das ich respektvoll nachgeahmt habe. Ich glaube, daß die folgende Zeichnung einen allgemeinen Begriff von der Maschine geben wird:

Man muß nicht Wernher von Braun sein, um sich vorzustellen, was in den Schubladen ist, doch der Erfinder hat es sich angelegen sein lassen, die folgenden Instruktionen beizufügen :

A.-   Auf Knopfdruck beginnt die Maschine mit dem 73. Kapitel (es öffnet sich die Schublade 73); wenn man diese schließt, öffnet sich Nr. 1, und so fort. Will man die Lektüre unterbrechen, zum Beispiel mitten im 16. Kapitel, muß man, bevor man diese Schublade schließt, den Knopf drücken.

B.-   Will man die Lektüre dort wieder aufnehmen, wo man sie unterbrochen hat, genügt es, diesen Knopf zu drücken, damit sich die Schublade Nr. 16 erneut öffnet.

C.-   Löst alle Spannfedern, so daß man gleich welche Schublade wählen kann, indem man sie einfach herauszieht. Das elektrische System ist außer Betrieb gesetzt.

D.-   Knopf, der zur Lektüre des Ersten Buches bestimmt ist, das heißt fortlaufend vom 1. bis zum 56. Kapitel. Schließt man die Schublade Nr. 1, öffnet sich die Schublade Nr. 2, und so fort.

E.-    Knopf, um die Maschine abzuschalten, sobald man den Endzyklus erreicht hat 158 — 131-58-131-58 usw.

F.-    Bei dem Modell mit Bett öffnet dieser Knopf den unteren Teil und das Bett steht bereit.

Auf den Zeichnungen 1, 2 und 3 wird man das Modell mit Bett zu schätzen wissen, ebenso wie dieses letztere zum Vorschein kommt und selbsttätig sich aufschlägt, wenn man den Knopf E drückt.

Mit Rücksicht auf die zu erwartenden ästhetischen Ansprüche der Konsumenten unserer Werke hat Fassio Sonderausführungen der Maschine im Stil Louis XV. und Louis XVI, vorgesehen.

In einer zusätzlichen Anleitung wird ein Knopf G erwähnt, den der Leser im äußersten Fall drücken soll, und der dazu dient, den ganzen Apparat in die Luft zu sprengen. - Patataphysisches  Forschungsinstitut von Buenos Aires. Lehrstuhl für Rousselsche Seminarübungen. Rayuela-Ausschuß Unterausschüsse: Elektronik und Patabrownianische Beziehungen. Nach (cort)

 

Lesen Maschine

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme