eselust Die
heißhungrige Leselust, womit ich darüber herfiel, rettete mich sogar entweder
vom Tode selbst, oder wenigstens von der Todesgefahr, mit dem Sekretär Sir Sidney
Smith's, meinem Freunde Keith, einem wackeren und hochherzigen Schottländer,
zu ertrinken. Denn als er am 5. May von Rosette nach Rahmanije auf dem Nil hinabfahren
wollte, und mich einlud, ihn dahin zu begleiten, um den Zustand der Umzingelung
dieses Forts zu besehen, hielt mich von dieser Lustfahrt nur die Lust und Liebe
zur Tausend und Einen Nacht ab, deren unvollständige Handschrift ich
so eben erstanden hatte, und deren Durchlesung zu beginnen im Begriffe war.
Statt meiner begleitete ihn als Dollmetsch Hr. Godard, dessen Bruder, ebenfalls
Dollmetsch, kurz vorher an der Pest gestorben war. Kaum war ich vom Ufer, wo
ich meinem Freund Keith Lebewohl (leider das lezte) gesagt hatte, auf mein Zimmer
zurückgeeilt, und in die Lesung meiner Handschrift vertieft, als mir auch schon
die Schreckenspost kam, das Boot sey noch im Angesichte des Ufers von einem
Windstoße umgestürzt worden, und die darauf Befindlichen ertrunken. -
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Leselust (2)
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