eopard,
gesalzener
Libanza ahnte, daß der Leopard ihn töten wolle, sobald er ihm den Rücken zudrehe,
legte eine Kette mit Schellen um die Hüften und sang bei der Arbeit.
Der Leopard widerstand der Müdigkeit nicht und schlief ein. Libanza hätte
ihn leicht töten können; doch zog er es vor, Palmnüsse zu bereiten. Da alle
bereitet waren, erwachte der Leopard und sann auf ein anderes Mittel, Libanza
zu verderben. Er schlug ihm vor, Salz zu bereiten.
Libanza beschloß jetzt, mit ihm zu enden; nahm noch einmal an, und als der Leopard
gegangen war, verschloß er das Haus und ließ nur eine Öffnung im Dach. Der Leopard
kehrte zurück und bat, eintreten zu dürfen. »Wenn du kommen willst«, antwortete
Libanza, »komm durchs Dach.« Da der Leopard den Kopf durch die Öffnung des Daches
steckte, warf ihm Libanza heißes Salz in die Augen, das er eben bereitet hatte.
Der Leopard heulte vor Schmerz und starb. Libanza zweifelte, ob sein Feind tot
sei und sagte ihm: »Wenn du wahrhaft tot bist, mögen die Zähne fallen«, und
die Zähne fielen. »Wenn du wahrhaft tot bist, mögen deine Nägel fallen«, und
die Nägel fielen. Libanza war des Todes des Leoparden versichert und ging. - Afrikanische Märchen und Legenden. Hg. Carl Einstein.
Berlin 1980 (zuerst 1925)
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