eichenkammer
Sie machte die Tür auf, betrat die Wohnung und sah ihren Freund, nennen
wir ihn so, vor dem Fernseher sitzen. Und da
kam das Trostloseste des ganzen Abends. Im Halbdunkel der Leichenkammer,
vor dem winzigen Licht des Fernsehers sitzend, wie ein Blinder, der nur
Schatten sieht und nicht erkennt, was es ist, sagte Nucci: »Sie haben zwei
Tore geschossen!« Sie: »Wer?« Er: »Die unseren!« Sie: »Was für unsere?«
Und indessen hatte sie bemerkt, daß Staub auf ihm lag. Er war wie eine
Leiche, sagt Alida wortwörtlich, und ganz überzogen von einer grauen Schicht
aus Fotokopienstaub. -
Gianni Celati, Im Nebel und im Schlaf. In: G. C., Cinema naturale. Berlin 2001
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