eichenbier  Sie brachen auf, suchten, gingen hin und kamen an den Brunnen.

Dann bückte sich einer und klopfte plötzlich: »Ule, he, Ule!«

Sle lauschten still. »Ule, he, Ule!«

»Ihr Leute, ihr Leute, jetzt muß ich sterben.«

»Ja, jawohl wirklich, er ist noch am Leben.«

Sie nahmen die Pflöcke des Rinderfelles ab und nahmen es weg. Ule war ganz abgemagert. Dann holten sie einen Baumstamm und ließen ihn hinab; hinaufklettern konnte er nicht, da stieg ein Sippengenosse hinab, holte ihn, lud ihn auf den Rücken, trug ihn auf dem Rücken, kletterte hinauf und sie gingen nach Hause und brachten ihn hin. Den Deckel hatten sie festgepflockt und den Brunnen oben wieder zurechtgemacht. Am andern Morgen, als es Tag war, kam Lue beim Hüten wieder an:

»Ule, he, Ule!«

Alles blieb still.

»Genug bist du gequält, so bist du gestorben; genug bist du gequält, lange habe ich dich also gequält.«

Daß man ihn geholt hatte, wußte er nicht. Ule blieb im Innenraum und aß gekochten Brei; Ule wurde wieder fett und sein Leib schön. Als eines Tages Lue kam, holte Ule ein Beil, holte einen Schleifstein und schärfte es; im Innenraume machte die Beilklinge »Nech, nech«. Lue fragte:

»Wozu ist das?«

»Der Vorratsbehälter innen knarrt.«

Ules Mutter wässerte Hirse und bereitete Leichenbier, Ules Opferleichenbier braute sie. Andern Tages versammelten sich die Leute zum Bier, auch diesen Menschen Lue schickten sie hin, der den Ule getötet hatte, daß er sich am Bier sättige. Als sie gekommen waren, sperrten sie das Haus zu.

»Wozu das?«

»Bleib da und trinke, willst du aus dem Zimmer laufen?«

Ule erschlug ihn mit dem Beil:

»Du, der du mich hast töten wollen, jetzt räche ich mich an dir.«   - (afr)

 

Bier Begräbnis

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme