Leiche, sprechende    »Horch!«

Sie wechselten einen besorgten Blick. In der Bedientenstube wurde gesprochen ... eine sehr tiefe, fremde, sehr ferne Stimme. Und doch befand sich niemand in dem Raum, wie sie sich sofort vergewisserten, niemand außer dem Toten, dessen dunkle Gestalt sie sahen.

Und wieder sprach die Stimme, nacheinander schrill, erstickt, meckernd, unregelmäßig, schreiend, schrecklich: Sie sprach undeutliche Worte, abgehackte Silben.

Lupin fühlte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Was war das für eine zusammenhanglose, geheimnisvolle Stimme, diese Grabesstimme?

Er hatte sich zu dem Diener hmuntergebeugt. Die Stimme schwieg und begann aufs neue. »Mach mehr Licht!« befahl er Gilbert.

Er zitterte ein wenig, eine nervöse Angst hatte ilm gepackt, die er nicht beherrschen konnte, denn es gab keinen Zweifel mehr; als Gilbert den Lampenschirm abgenommen hatte, stellte er fest, daß die Stimme aus der Leiche kam, obwohl kein Zucken die leblose Masse bewegte und der blutende Mund tot blieb. »Chef, ich habe Angst«, stammelte Gilbert. Wieder dasselbe Geräusch, dasselbe näselnde Flüstern.  - Maurice Leblanc, Der Kristallstöpsel oder Die Mißgeschicke des Arsène Lupin. Frankfut am Main 1973 (zuerst ca. 1900) 

Leiche


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