- Aus: Comptes du Monde adventureux.
In: Der Mann, der seine Frau verkuppelte. Schwänke und Novellen
aus dem alten Frankreich. München 1966 (dtv 383)
Lehrling (2) Kaum sind wir in der Wohnung, schließt sie die Tür ab, dreht den Schlüssel rum, schiebt beide Riegel vor... Sie geht mir voraus, in ihr Zimmer... Sie winkt mir, ihr zu folgen... Ich komme näher... Ich frage mich, was eigentlich vorgeht... Sie tätschelt mich... Sie haucht mir in die Nase... «Ach! Ach!» sagt sie. Es erregt sie ... Ich knutsche auch ein bißchen an ihr herum...
«Ah! der kleine Schmutzfink, er guckt, scheint's, durchs Schlüsselloch, he?... Ist es vielleicht nicht wahr?... Ich werde es deiner Mutter erzählen.Ola la! das kleine Ferkel!... Süßes, kleines Ferkelchen!...»
Ihre Zähne knirschen... Sie windet und wirft sich hin und her... Sie packt mich... Sie bearbeitet mich mit der Zunge... Sie küßt mich wie ein richtiges Luder... Ich höre die Englein singen... Sie zwingt mich, mich neben sie aufs Bett zu setzen... Sie wirft sich hin... «Nenn mich Louison! ... Deine Louison! Mein Schweinchen! Nun, worauf wartest du?...»
«Ja, Louison I...» sage ich...
Sie umarmt mich wieder... Sie packt mich an den Ohren. Sie geht mit mir so um, daß ich beinahe das Kotzen kriege... Sie mißhandelt mich, sie faßt mich hart an... Ich fürchte, ihr weh zu tun... Sie schüttelt sich wie ein Zwetschgenbaum...
«Beiß mich doch ein wenig, mein schönes Hündchen!... Beiß doch hinein! Los!» spornt sie mich an... Sie bäumt sich so, daß sie Krämpfe kriegt! Sie stößt kleine Schreie aus... Mein Kragen würgt mich... Das Zelluloid... «Los! zieh dich aus!» befiehlt sie mir. «Schmeiß das Zeug weg! Ich will deinen hübschen kleinen Körper sehen! Schnell! Schnell! Du wirst was erleben, mein kleiner Lump!... Bist noch Jungfrau? Sag, mein Schatz? Du wirst sehen, wie ich dich lieben werde!... Oh! der große kleine Schweinehund!... er wird nicht mehr durchs Schlüsselloch schauen!...»
Ich wagte nicht zuviel auszuziehen... Nur den Kragen, der mir den Hals sehr beengte... und meinen Rock und die Weste... Sie hing sie neben das Bett, auf die Stuhllehne... Ich wollte nicht mein ganzes Zeug ausziehen... wie Antoine... Ich wußte, daß ich keinen reinen Hintern hatte und sehr dreckige Füße... Ich roch mich ja selbst... Damit sie nicht weiter in mich dringe, habe ich mich schnellstens draufgestürzt.
Ich konnte nicht mehr!... Sie schnaubte mir in die Kehle... Ich hatte die
Gurke voll von ihren Gerüchen... Knoblauch ... Roquefort... Auch Wurst hatte
sie verdrückt... Auf einmal reiße ich mich los... «Ach! der kleine Lausejunge!...»
ruft sie. «Oh, die widerliche Kröte!...» Trotz ihrer gewaltigen Hinterbacken
ist sie behend wie eine Katze. Sie zwingt mich wieder auf sich drauf. -
(
tod
)
Lehrling (3) Im Laufe der Zeit begab es sich, daß
einer der Lehrlinge mit der Lieblings-Sklavin des Zauberers
verbotene Liebe pflegte. Der merkte es wohl, behielt es aber bei sich und sagte
gar nichts. Er hieß den Lehrling die Schweine füttern. Kaum hatte der den Schweinestall
betreten, da verwandelte er sich alsbald in ein Schwein. Der Zauberer rief den
Metzger, ihn zu schlachten und verkaufte sein Fleisch. Niemand erfuhr davon.
- (
chm
)
Lehrling (4)
- N. N.
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