ehrling   Zuerst schlotterte der Lehrjunge vor Angst und Kälte im Bette neben seiner schönen Herrin. Doch als er die Wärme spürte, die von der Frau ausging, fing er an, sich allmählich zu beruhigen. Er wagte jedoch nicht, die Augen zu schließen und einzuschlafen, aus Angst, er könne sich durch eine Bewegung oder ein Wort verraten, das er im Schlafe rede. So lag er stocksteif da und rührte sich nicht. Mitten in der Nacht aber regte sich die Frau im Schlaf und meinte, ihren Gatten neben sich zu spüren. Sie rückte näher an ihn heran, denn sie hatte Lust, mit ihm der Liebe zu pflegen. Der Jüngling rutschte ängstlich von ihr weg; aber die junge Frau setzte ihm so lange zu, bis er zuäußerst am Bettrand angelangt war und nicht mehr weiter konnte, wollte er nicht aus dem Bett auf den Fußboden stürzen. Als aber die Frau ihre vollen Schenkel an die seinen schmiegte und ihren warmen Leib immer dichter an ihn drängte, spürte er, wie eine ganz neue Wärme in ihm aufstieg und eine fiebernde Hitze und Raserei erzeugte, so daß er am Ende das Verbot des Kaufmanns in den Wind schlug und so geschickt und umsichtig sich dehnte und reckte, daß er schließlich in der Tat des Gatten Stelle einnahm. Und so wurde aus einem Lehrling im Handumdrehen ein Meister, der so meisterliche Arbeit leistete, daß ihnen beiden vor Lust und Wonne das Reden von selber verging. - Aus: Comptes du Monde adventureux. In: Der Mann, der seine Frau verkuppelte. Schwänke und Novellen aus dem alten Frankreich. München 1966 (dtv 383)

Lehrling (2)  Kaum sind wir in der Wohnung, schließt sie die Tür ab, dreht den Schlüssel rum, schiebt beide Riegel vor... Sie geht mir voraus, in ihr Zimmer... Sie winkt mir, ihr zu folgen... Ich komme näher... Ich frage mich, was eigentlich vorgeht... Sie tätschelt mich... Sie haucht mir in die Nase... «Ach! Ach!» sagt sie. Es erregt sie ... Ich knutsche auch ein bißchen an ihr herum...

«Ah! der kleine Schmutzfink, er guckt, scheint's, durchs Schlüsselloch, he?... Ist es vielleicht nicht wahr?... Ich werde es deiner Mutter erzählen.Ola la! das kleine Ferkel!... Süßes, kleines Ferkelchen!...»

Ihre Zähne knirschen... Sie windet und wirft sich hin und her... Sie packt mich... Sie bearbeitet mich mit der Zunge... Sie küßt mich wie ein richtiges Luder... Ich höre die Englein singen... Sie zwingt mich, mich neben sie aufs Bett zu setzen... Sie wirft sich hin... «Nenn mich Louison! ... Deine Louison! Mein Schweinchen! Nun, worauf wartest du?...»

«Ja, Louison I...» sage ich...

Sie umarmt mich wieder... Sie packt mich an den Ohren. Sie geht mit mir so um, daß ich beinahe das Kotzen kriege... Sie mißhandelt mich, sie faßt mich hart an... Ich fürchte, ihr weh zu tun... Sie schüttelt sich wie ein Zwetschgenbaum...

«Beiß mich doch ein wenig, mein schönes Hündchen!... Beiß doch hinein! Los!» spornt sie mich an... Sie bäumt sich so, daß sie Krämpfe kriegt! Sie stößt kleine Schreie aus... Mein Kragen würgt mich... Das Zelluloid... «Los! zieh dich aus!» befiehlt sie mir. «Schmeiß das Zeug weg! Ich will deinen hübschen kleinen Körper sehen! Schnell! Schnell! Du wirst was erleben, mein kleiner Lump!... Bist noch Jungfrau? Sag, mein Schatz? Du wirst sehen, wie ich dich lieben werde!... Oh! der große kleine Schweinehund!... er wird nicht mehr durchs Schlüsselloch schauen!...»

Ich wagte nicht zuviel auszuziehen... Nur den Kragen, der mir den Hals sehr beengte... und meinen Rock und die Weste... Sie hing sie neben das Bett, auf die Stuhllehne... Ich wollte nicht mein ganzes Zeug ausziehen... wie Antoine... Ich wußte, daß ich keinen reinen Hintern hatte und sehr dreckige Füße... Ich roch mich ja selbst... Damit sie nicht weiter in mich dringe, habe ich mich schnellstens draufgestürzt.

Ich konnte nicht mehr!... Sie schnaubte mir in die Kehle... Ich hatte die Gurke voll von ihren Gerüchen... Knoblauch ... Roquefort... Auch Wurst hatte sie verdrückt... Auf einmal reiße ich mich los... «Ach! der kleine Lausejunge!...» ruft sie. «Oh, die widerliche Kröte!...» Trotz ihrer gewaltigen Hinterbacken ist sie behend wie eine Katze. Sie zwingt mich wieder auf sich drauf. - (tod)

Lehrling (3)  Im Laufe der Zeit begab es sich, daß einer der Lehrlinge mit der Lieblings-Sklavin des Zauberers verbotene Liebe pflegte. Der merkte es wohl, behielt es aber bei sich und sagte gar nichts. Er hieß den Lehrling die Schweine füttern. Kaum hatte der den Schweinestall betreten, da verwandelte er sich alsbald in ein Schwein. Der Zauberer rief den Metzger, ihn zu schlachten und verkaufte sein Fleisch. Niemand erfuhr davon. - (chm)

Lehrling (4)

- N. N.

 

Meister Lehre

 

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme