Laufmasche

 

 - N.N.

Laufmasche (2)  Und was ist's, das auf Slothrop wartet, welche unangenehme Überraschung, jenseits der Spitzen von Gretas Strümpfen hier? Der Laufmasche, die plötzlich wie eine bleiche Zeile schenkelabwärts über die Auffaltungen des Knies und außer Sicht perlt? Was wartet jenseits dieses Pfeifens und Klatschens samtiger Peitschenschnüre gegen ihre Haut, der langen roten Streifen mit dem weißen Grund, ihres Stöhnens, der blutergußfarbenen Blume, die an ihrer Brust schreit, des Klirrens der Metalle, die sie niederhalten? Er gibt sich Mühe, seinem Opfer nicht die Strümpfe zu zerreißen, nicht zu dicht an ihre ausgespannte Vulva zu peitschen, die ungeschützt zwischen breit gespreizten, angezogenen Schenkeln zittert, zwischen Muskelspielen, die so erotisch, unterwürfig, «monumental» sind wie nur je eine silberne Erinnerung an ihren Körper auf dem Zelluloid des Films. Sie kommt ein erstes, vielleicht ein zweites Mal, bevor Slothrop die Peitsche weglegt und sie besteigt, die Schwingen seines Capes über sie breitet, er ein Max-Schlepzig-Surrogat für sie und sie für ihn die neueste Sehnsucht nach Katje ... Sie beginnen zu ficken, das alte, imitierte Folterrad stöhnt unter ihnen, Margherita flüstert Gott, hast du mir weh getan und Ah, Max ... und gerade, als es Slothrop kommen will, den Namen ihres Kindes.  - Thomas Pynchon, Die Enden der Parabel. Reinbek bei Hamburg 1981
 
 

Nylonstrümpfe

 

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