DIE GESCHICHTE VON DER MESSINGSTADT
(aus: Die Erzählungen aus den tausendundein Nächten, 566. bis 578. Nacht. Übs.  Enno Littmann,
© Insel Verlag)

In alten Zeiten und in längst verschwundenen Vergangenheiten lebte zu Damaskus in Syrien ein König und Kalif, Abd el-Malik ibn Marwân (1) geheißen. Der saß eines Tages zusammen mit den Großen seines Reiches, den Unterkönigen und Sultanen, und da kam ihr Gespräch auf die Erzählungen von den Völkem der Vergangenheit, und sie gedachten der Geschichten von unserem Herrn Salomo, dem Sohne Davids — über beiden sei Heil! —, und all dessen, was Allah der Erhabene ihm verliehen hatte, all der Herrscherherrlichkeit und der Gewalt über Menschen, Geister, Vögel, wilde Tiere und andere Wesen. Der Kalif sagte: ,Wir haben von denen, die vor uns waren, gehört, daß Allah, der Hochgepriesene und Erhabene, keinem Menschen das verliehen hat, was Er unserem Herrn Salomo gewährte, und daß dieser König erreicht hat, was kein einziger jemals erlangte, ja, daß er sogar die Geister, die Mârids und die Satane in Messingflaschen einsperrte, die er mit geschmolzenem Blei verschloß und mit seinem Siegel versiegelte! -- «

Da bemerkte Schehrezâd, daß der Morgen begann, und sie hielt in der verstatteten Rede an.

Doch als die Fünfhundertundsiebenundsechzigste Nacht anbrach, fuhr sie also fort: »Es ist mir berichtet worden, o glücklicher König, daß der Kalif 'Abd el-Malik ibn Marwân, als er sich mit seinen Hofleuten und den Großen seines Reiches unterhielt und sie unseres Herrn Salomo und der Herrscherherrlichkeit gedachten, die Allah ihm verliehen hatte, damals sagte: ,Fürwahr, er hat erreicht, was kein einziger jemals erlangt hat, ja, er sperrte sogar die Mârids und die Satane in Messingflaschen ein, die er mit geschmolzenem Blei verschloß und mit seinem Siegel versiegelte.‘

Da hub Tâliib ibn Sahl an: ,Einst begab sich ein Mann mit einer Reisegesellschaft auf ein Schiff, und sie machten sich auf die Fahrt nach dem Lande der Inder. (2) Sie segelten dahin, bis sich plötzlich ein widriger Wind erhob; der verschlug sie in ein unbekanntes Land der weiten Erde Allahs des Erhabenen, und das geschah im Dunkel der Nacht. Wie es dann heller Tag ward, kamen ihnen aus den Höhlen jenes Landes Scharen von Menschen entgegen, die waren von schwarzer Farbe und nackten Leibes, gleich als ob sie wilde Tiere wären, und sie verstanden nichts, wenn sie angeredet wurden. Doch sie hatten einen König, der von ihrer Art war, und er allem von all den Leuten kannte die arabische Sprache. Als nun das Schiff mit seinen Reisenden in Sicht gekommen war, zog er ihnen mit einer Schar von seinen Leuten entgegen, begrüßte die Fremdlinge, hieß sie willkommenund fragte sie nach ihremGlauben. Nachdem sie ihm berichtet hatten, wie es um sie stand, fuhr er fort:

,Euch soll kein Leid widerfahren!‘ Als aber der Seefahrer nach dem Glauben der Schwarzen fragte, ergab es sich, daß jeder von ihnen einen von den Glauben hatte, wie sie früher gewesen waren, ehe der Islam kam und ehe Mohammed — Allah segne ihn und gebe ihm Heil! — gesandt ward. Da sagten die anderen Reisenden: ,Wir begreifen nicht, was du sagst, und wir verstehen nichts von diesem Glauben!‘ Dann hub der König wieder an: ,Vor euch ist noch nie ein Menschenkind zu uns gekommen!‘ Darauf bewirtete er sie mit Fleisch von Vögeln und Tieren des Feldes und Fischen; denn sie hatten keine andere Speise. Und nun gingen die Reisenden an Land, um sich in jenem Orte umzuschauen. Da sahen sie, wie ein Fischer sein Netz ins Meer hinabließ, um Fische zu fangen; und als er es emporzog, war darin eine Flasche aus Messing, mit Blei verschlossen und mit dem Siegel unseres Herrn Salomo, des Sohnes Davids — über beiden sei Heil! —, versiegelt. Der Fischer holte sie heraus und zerbrach sie; da stieg aus ihr ein blauer Dunst empor, der sich in den Wolken des Himmels verlor. Und plötzlich hörten alle eine furchtbare Stimme, die da rief:

,Ich bereue, ich bereue, o Prophet Allahs!‘ Darauf wurde jener Dunst zu einer menschlichen Gestalt, deren Anblick Schrecken erregte, die von fürchterlichem Aussehen war und deren Haupt bis zum Gipfel derBerge emporragte. Doch alsbald entschwand die Gestalt ihren Blicken. Den Reisenden war, als ob ihnen das Herz aus der Brust gerissen würde; aber die Schwarzen kümmerten sich nicht darum. Da wandte der Seefahrer sich an den König und fragte ihn nach dem, was geschehen war. Jener er-widerte ihm: ,Wisse, dies war einer von den Geistern, denen Salomo, der Sohn Davids, zürnte; die sperrte er in solche Flaschen, verschloß sie mit Blei und warf. sie ins Meer. Wenn ein Fischer bei uns das Netz ins Meer wirft, so bringt er meistens eine solche Flasche herauf; und wenn sie zerbrochen wird, so steigt ein Geist aus ihr empor. Der glaubt dann, Salomo sei noch am Leben; und darum ruft er, um seine Reue zu zeigen:

'Ich bereue, o Prophet Allahs!‘

Der Beherrscher der Gläubigen, Abd el-Malik ibn Marwân wunderte sich sehr über diese Erzählung und sprach: ,Allah sei gepriesen! Wahrlich, dem Salomo ward gewaltige Macht verliehen!‘ Nun war unter den Anwesenden damals auch an-Nâbigha edh-Dhubjâni (3), und der sagte: Tâlib hat die Wahrheit gesprochen in dem, was er uns berichtet hat; für die Richtigkeit zeugt auch der Spruch des alten Weisen:

Es heißt von Salomo, daß Allah zu ihm sprach:
Du sollst der Weltenherr, der weise Richter sein.
Wer dirgehorcht, den ehr‘ oh seiner Willigkeit;
Wer dir sich widersetzt, den sperr auf ewig ein.

So pflegte er sie denn in Messingflaschen einzuschließen und ins Meer zu werfen.‘ Der Beherrscher der Gläubigen hatte Gefallen an diesen Worten, und er rief: ,Bei Allah, ich möchte doch gern einmal eine solche Flasche sehen!‘ Ihm antwortete Tâlib ibn Sah: ,O Beherrscher der Gläubigen, das kannst du tun, ohne dein Land zu verlassen. Schicke einen Boten an deinen Bruder ,Abd el-‘Aziz ibn Marwân (4), er solle sie dir aus dem Westlande verschaffen, indem er an Mûsa (5) schreibt und ihm befiehlt, vom Westlande bis zu jenem Berge zu reiten, in dem Lande, von dem ich erzählt habe, und dir von jenen Flaschen so viele zu bringen, wie du verlangst; denn an den äußersten Grenzen seines Gebietes hängt das Festland mit jenem Berge zusammen.‘ Da der Beherrscher der Gläubigen diesen Rat für gut befand, so sprach er: ,Tãlib, du hast recht mit deinen Worten. Ich wünsche, daß du in dieser Sache mein Bote an Mûsa ibn Nusair seiest; du sollst die weiße Flagge (6) erhalten und alles, was du an Geld, Ehren und ähnlichen Dingen verlangst; ich selbst aber will an deiner Statt für die Deinen sorgen.‘ ,Herzlich gern, o Beherrscher der Gläubigen!‘ erwiderte Tâlib; und der Kalif gebot ihm: ,Ziehe hin mit dem Segen und der Hilfe Allahs des Erhabenen!‘ Darauf befahl er, einen Brief an seinen Bruder ,Abd el-‘Azîz, seinen Statthalter in Ägypten, und einen zweiten an Mûsa ihn Nusair, seinen Statthalter im Westlande, zu schreiben mit dem Befehle, daß Mûsa selbst auf die Suche nach den salomonischen Flaschen gehen und seinen Sohn als Statthalter im Lande zurücklassen solle; auch solle er Führer mit sich nehmen, an Geld nicht sparen, noch an Männerscharen, ohne Verzug das Werk beginnen und nicht auf Ausflüchte sinnen. Dann versiegelte er die beiden Briefe, übergab sie dem Tâlib ihn Sahl und befahl ihm, zu eilen und die Banner über seinem Haupte wehen zu lassen; femer gab er ihm Schätze und Mannen zu Pferd und zu Fuß, die ihn auf seiner Fahrt  schützen sollten; endlich wies er noch das Geld für alle Ausgaben an, deren sein Haus bedurfte. Nun machte Tâlib sich auf den Weg nach Ägypten. -- «

Da bemerkte Schehrezâd, daß der Morgen begann, und sie hielt in der verstatteten Rede an. Doch als die Fünfhundertundachtundsechzigste Nacht anbrach, fuhr sie also fort: »Es ist mir berichtet worden, o glücklicher König, daß Tâlib ihn Sahl mit seinen Begleitern von Damaskus aus die Länder durchmaß, bis er in Kairo ankam. Da zog der Statthalter von Ägypten ihm entgegen und nahm ihn bei sich auf und erwies ihm die höchsten Ehen, solange er dort verweilte. Dann gab er ihm einen Führer nach Oberägypten mit zu dem Emir Mûsa ihn Nusair. Als der von dem Kommen Tâlibs hörte, zog er ihm entgegen und hatte seine Freude an ihm. Der Gesandte überreichte ihm das Schreiben, und nachdem der Emir es hingenommen und gelesen und seinen Inhalt verstanden hatte, legte er es auf sein Haupt und sprach: ,Ich höre und gehorche dem Beherrscher der Gläubigen!‘ Nun hielt er es für das beste, die Großen seines Reiches zu berufen; und als die sich versammelt hatten, fragte er sie nach ihrer Ansicht über den Brief. Sie antworteten: ,O  Emir, wenn du jemanden suchst, der dir den Weg zu jenem Orte zeigt, so laß den Scheich ,Abd es-Samad ihn ,Abd eI-Kudddûs es-Samûdi kommen. Der ist ein weiser Mann, der viel gereist ist; er kennt die Wüsten und Einöden, die Meere und ihre Bewohner und Wunder,ja, alle Lande weit und breit. Laß ihn holen; er wird dir überall, wohin du nur wünschest, den rechten Weg weisen.‘ Also gab er Befehl, den Alten zu bringen; und wie dieser vor ihm stand, erblickte er in ihm einen hochbetagten Greis, den der Jahre und Zeiten Flucht gebrechlich gemacht hatte. Der Emir Mûsa begrüßte ihn und sprach zu ihm: ,Scheich ,Abd es-Samad, unser Herr, der Beherrscher der Gläubigen ,Abd el-Malik ibn Marwân, hat mir dasunddas befohlen; ich aber habe wenig Kenntnis von jenem Lande. Nun ist mir gesagt wotden‘ daß du jene Länder und die Wege dorthin kennst; willst du den Wunsch des Beherrschers der Gläubigen erfüllen?‘ ,Wisse, o Enur,‘ erwiderte der Alte, ,der Weg dorthin ist beschwerlich und von langer Dauer, und der Straßen sind wenige.‘ Da fragte der Emir ihn: ,Wie lange währt die Reise dorthin?‘ Und der Scheich antwortete: ,Zwei Jahre und etliche Monate dauert es, um dorthin zu gelangen, und ebenso lange währt die Rückkehr; und der Weg ist voller Gefahren und Schrecken, voller Wunder und seltsamer Dinge. Nun bist du aber ein Glaubensstreiter, und unser Land liegt nahe dem Feinde; daher könnten die Nazarener während deiner Abwesenheit leicht hervorbrechen. Deshalb geziemt es sich, daß du in deinem Reiche einen Verweser als deinen Stellvertreter einsetzest.‘ ,Gut‘, erwiderte Mûsa und setzte an seiner Stelle seinen Sohn Harûn als Reichsverweser ein, indem er ihn Treue schwören ließ und den Truppen gebot, allen Befehlen seines Sohnes ohne Murren zu gehorchen. Da hörten die Trup-pen auf sein Wort und versprachen Gehorsam. Sein Sohn Harûn aber war ein Mann von hohem Mut, ein berühmter Degen und ein Held verwegen.(7)  [Ferner sagte der Scheich: ,O  Emir, nimm mit dir tausend Kamele, die Wasser tragen, und tausend Kamele, die mit Wegzehrung beladen sind, dazu auch Krüge!‘ ,Was sollen wir damit tun?‘ fragte der Emir Mûsa; und jener erwiderte: ,Auf unserem Wege liegt die Wüste von Kairawân (8); das ist eine weite Wüste, in der es wenig Wasser gibt, und sie ist vierzig Tagereisen lang. Dort hört man kein Geräusch, keinen Laut; dort wird kein menschliches Wesen geschaut. Auch wehen dort der Samum und andere Winde, el-Dschudschâb geheißen, von denen die Wasserschläuche ausgedörrt werden. Wenn aber das Wasser in den Krügen ist, so kann ihm nichts geschehen.‘ ,Du hast recht‘, sagte Mûsa, schickte alsbald nach Alexandrien und ließ eine große Menge von Krügen holen. Dann nahm er seinen Wesir und zweitausend Reiter, alle gepanzert und gerüstet, und ritt davon, begleitet von der reisigen Schar, den Kamelen und dem Scheich, der auf seinem Klepper an der Spitze ritt, um ihnen den Weg zu weisen. Schnell zogen sie dahin, bald durch bewohnte Gefilde, bald durch Ödland, bald durch Wüsten voller Schrecken, bald durch einsame, durstige Strecken, bald über Berge, die sich gen Himmel recken. Ein ganzes Jahr reisten sie immer weiter, bis sie eines Morgens, nachdem sie die lange Nacht hindurch geritten waren, gewahrten, daß sie den Weg verloren hatten und sich in einer Gegend befanden, die sie nicht kannten. Da rief ihr Führer aus: ,Es gibt keine Macht und es gibt keine Majestät außer bei Allah, dem Erhabenen und Allmächtigen! Beim Herrn der Kaaba, wir sind vom Wege abgeirrt!‘ Der Emir Mûsa rief: ,Was ist denn geschehen, o Scheich?‘ Jener antwortete: ,Wir sind vom Wege abgeirrt.‘ ,Wie ist das möglich?‘ fragte der Emir; und der Alte erwiderte: ,Ich konnte nicht auf die Sterne achten, da sie überwölkt und unsichtbar waren.‘ Weiter fragte Mûsa: ,Wo in aller Welt sind wir denni‘ ,Ich weiß nicht,‘ gab der Scheich zur Antwort, ,ich habe dies Land bis zum heutigen Tage noch nie gesehen.‘ Da befahl der Emir: ,So führe uns denn an die Stelle zurück, von der aus wir von dem Wege abgeirrt sind!‘ Doch der Alte beteuerte: ,Ich kenne sie nicht mehr.‘ ,So laß uns weiterziehen,‘ sagte Mûsa, ,vielleicht wird Allah uns dorthin führen und uns in seiner All-macht auf dem rechten Wege leiten.‘ Nun ritten sie bis zur Zeit des Mittagsgebetes weiter; da kamen sie in ein ebenes und schön gleichmäßiges Land, das so fiachwar wie das Meer, wenn es still und ruhig ist. Undwie sie dort ihres Weges dahinzogen, erblickten sie plötzlich auf der einen Seite in der Ferne ein schwarzes Etwas, groß und hoch, und aus seiner Mitte schien Rauch zu den Wolken des Himmels aufzusteigen. Sie ritten schnurstracks darauf zu, bis sie in seiner Nähe waren; und da zeigte es sich, daß es ein hoher Bau war, mit festgefügten Säulen, mächtig und schauerlich, der einem sich türmenden Berge glich. Er war aus schwarzen Quadern erbaut und hatte dräuende Zinnen und ein Tor aus chinesischem Eisen, das da glänzte und die Augen blendete und aller Blicke auf sich wendete, und bei dem der Verstand endete. Er maß tausend Schritt im Umkreis, und was den Ankommenden als Rauch erschienen war, das war eine bleierne Kuppel in der Mitte, die hundert Ellen hoch emporragte und die aus der Ferne aussahwie eine Rauchwolke. Bei diesem Anblick war der Emir aufs höchste erstaunt, zumal die Stätte ganz menschenleer war. Der Führer aber sprach: ,Laßt uns näher treten, um diese Burg anzuschau-en und zu erfahren, was sie uns zu sagen hat!‘. Nachdem er dann genauer hingeschaut hatte, rief er: ,Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist der Prophet Allahs!‘ Da sagte der Emir: ,Ich sehe, wie du Allah den Erhabenen voll Freude peisest und heiligest.‘ Der Scheich erwiderte darauf: ,O Emir, freue dich der frohen Botschaft! Allah, der Gepriesene und Erhabene, hat uns befreit von diesen Wüsten voller Schrecken und all diesen öden durstigen Strecken!‘ ,Woher weißt du das?'  forschte Mûsa; und jener antwortete: ,Wisse, mein Vater hat mir von meinem Großvater berichtet, der habe ihm erzählt,  wie er einst in diesem Lande reiste, in dem wir umhergezogen sind und uns verirrt haben, und wie er dann zu diesem Schlosse kam und weiter zur Messingstadt; von dort bis zu der Stätte, die du suchst, sind es nur noch zwei volle Monate, aber du mußt dich an die Meeresküste halten und sie nicht verlassen, denn an ihr gibt es Wasserplätze und Brunnen und Lagerstätten. Diesen Weg hat einst König Alexander, der Zweigehörnte (9) eröffnet, als er ins ferne Westland zog; da fand er weite Einöden und Wüsten und legte dort Wasserstellen und Brunnen an.‘ Nun rief der Emir Mûsa: ,Allah lohne dir die frohe Botschaft mit Gutem!]‘ Komm, laß uns in dies Schloß gehen, das eine Mahnung ist für alle, die sich mahnen lassen!‘ Da ging der Emir Mûsa zusammen mit dem Scheich ,Abd es-Samad und seinen nächsten Vertrauten näher heran, bis sie zum Eingangstor kamen, und sie fanden, daß es offen war. Es hatte hohe Pfeiler, und Stufen führten im Torweg hinauf; unter diesen befanden sich zwei breite Stufen aus buntem Mar-. mor, dergleichen er noch nie gesehen hatte. Die Decken und die Wände waren mit Gold und Silber und Edelsteinen verziert. Und über dem Eingang befand sich eine Tafel mit griechischen Schriftzeichen. Da fragte der Scheich 'Abdes-Samad:

,Soll ich das lesen, o Emir?‘ ,Tritt hinzu und lies,‘ antwortete jener, ,Allah segne dich! Alles, was wir auf dieser Reise erleben, kommt nur durch deinen Segen!‘ Er las es, und siehe, es waren Verse, die lauteten:

Du siehst, wie hier das Werk, das einst ein Volk sich baute,
Jetzt weint, da diesem Volk die Macht entrissen ward.
In diesem Schlosse hier ist noch die letzte Kunde
Von stolzen Herren, längst im Staube eingescharrt.
Der Tod hat sie vertilgt, zerstrent in alle Winde;
Was sie sich einst erwarben, ist im Staub verzehrt.
Es ist, als hätten sie die Waren nurgelagert,
Um auszuruhn, und waren eilends heimgekehrt..1

Da weinte der Emir Mûsa, bis er fast die Besinnung verlor. Und er sprach: ,Es gibt keinen Gott außer Allah, dem Lebendigen, dem Ewigen, der immerdar währt!‘ Dann trat er in das Schloß ein und war wie bezaubert von der Schönheit seines Baues. Er schaute auch auf die Bilder und Gestalten, die darinnen waren, und plötzlich sah er über einem zweiten Tor wiederum Verse geschrieben stehen. Da sprach er: ,Tritt herzu, Scheich, und lies!‘ Und der Alte las:

Wie manche Schar hat unter diesem Dach geweilt
In alter Zeit und ist dann wiederfortgeeitt!
Hier kannst du sehen, was der Zeiten Wechselspiel
An anderen vollbrachte, wenn es sie befiel.
Sie teilten unter sich der Schätze reichen Hort
Und ließen all das Glück und zogen wieder fort.
Wie konnten sie die Freude kosten, wie das Essen!
Nun sanken sie in Staub und wurden selbst gefressen!

Da weinte der Emir Mûsa bitterlich, und die Welt wurde ihm schwarz vor den Augen; und er sprach: ,Fürwahr, wir sind zu Großem erschaffen!“ Darauf schauten sie sich weiter in dem Schlosse um und sahen von neuem, daß es ohne Bewohner war, jeglichen lebenden Wesens bar; Höfe und Räume ringsumher lagen alle wüste und leer. In der Mitte aber war jene hohe Kuppel. die in die Lüfte emporragte, und rings um sie lagen vierhundert Gräber. Der Emir Mûsa trat an jene Gräber heran und entdeckte unter ihnen eines, das aus Marmor erbaut war und eine Inschrift mit diesen Versen trug:

Wie viele bekämpft ich! Wie viele erschlug ich!
Wie manche Gefahren desLebens ertrug ich!
Wie hab ich geschmauset! Wie oft mich berauschet!
Wie oft dem Gesange der Mädchen gelauschet!
Wie konnt ich gebieten! Wie konnt ich verwehren!
Wie manche der Burgen mit trutzigen Wehren
Erstürmte ich einst, und dann suchte ich drinnen
Und trug draus die schönsten Mädchen von hinnen.
Und dennoch, ich Tor habe oft mich vergangen
Und wollte nur nichtige Wünsche erlangen.
Drum prüft dich selber, o Mensch, und bedenke,
Noch ehe der Becher des Todes dich tränke!
Denn nur noch ein kleines, so streut man dir Staub
Aufs Haupt, und du bist der Vergänglichkeit Raub.

Und von neuem weinten Emir Mûsa und seine Begleiter. Darauf trat er nahe an die Kuppel heran und erkannte, daß sie acht Türen aus Sandelholz hatte; die waren mit goldenen Nägeln beschlagen und mit silbernen Sternen besetzt und mit allerlei Edelsteinen eingelegt. Auf der ersten Tür aber standen diese Verse geschrieben:

Was ich verlassen hab, verließ ich nicht aus Großmut;
Es war des Schicksals Spruch — und der trifft alle Welt.
Solange ich in Glück und Freu den leben konnte,
Bewachte ich gleichwie ein grimmer Leu mein Feld.
Ich hatte keine Ruh, ich wollt kein Senfkorn schenken
Aus Geiz, und würf man mich zum Höllenpfuhl hinab,
Bis mich das Schicksal traf das Gott vorherbestimmte,
Er, der in Seiner Macht der Schöpfung Leben gab.
Dieweil ein früher Tod mir vom Geschick beschieden,
Konnt ich durch viele List mich nicht dagegen fei‘n.
Da nützte nichts das Heer, das ich gesammelt hatte;
Da half mir nicht ein Freund noch auch der Nachbar mein.
Mein ganzes Leben lang plagt ich mich auf der Reise
Zu meines Lebens Ziel, in Not und auch in Glück. —
[Sind dann die Beutel auch vom Golde vollgeworden,
Und legtest du Dinar stets auf Dinar zurück,]‘
Eh noch der Morgen graut, gehört dein Gut dem andern;
Man bringt dir einen Trager, einen Graber her.
Und dann am Jüngsten Tag trittst du vor Gott hin, einsam,
Von Sünden und Vergehn beladen — ach, so schwer.
Dich täusche nicht die Welt mit ihrem schönen Schein;
Was sie an Freund und Nachbar tat, bedenk allein!

 

Als der Emir Mûsa diese Verse vernommen hatte, weinte er bitterlich, bis er die Besinnung verlor. Wie er dann wieder zu sich gekommen war, trat er in die Kuppel ein und erblickte darin ein langes Grab, dessen Anblick Grausen erregte, und darauf lag eine Platte aus chinesischem Eisen, Scheich ,Abd es-Samad trat näher und las auf ihr diese Inschrift: ,Im Namen Allahs, der nie vergeht, der in Ewigkeit besteht! Im Namen Allahs, der nicht gezeugt hat und nicht gezeugt ward und dem keiner gleich ist in Seiner Art!‘ Im Namen Allahs, des Herrn der Herrlichkeit und Kraft! Im Namen Dessen, der da lebendig ist, nie vom Tode hingerafft!‘ —

Da bemerkte Schehrezâd, daß der Morgen begann, und sie hielt in der verstatteten Rede an. Doch als die Fünfhundertundneunundsechzigste Nacht anbrach, fuhr sie also fort: »Es ist mir berichtet worden, o glücklicher König, daß Scheich ,Abd es-Samad, nachdem er diese Worte gelesen hatte, dahinter noch auf der Tafel diese Inschrift fand: ,0 du, der du an diese Stätte kommst, laß dich warnen durch das, was du erlebst von den Wechselfällen der Zeit und von des Schicksals Wandelbarkeit! Laß dich nicht täuschen durch diese Welt mit all ihrem schönen Schein, ihrer Falschheit und Lüge, ihrem Trug und ihrem eitlen Glanz! Sie ist schmeichlerisch und lügnerisch und trügerisch; ihre Dinge sind nur geliehen, und der Verleiher kann sie dem Entleiher jederzeit entziehen. Sie ist wie das Walingebilde des Schläfers eitler Schaum und wie des Träumenden Traum; es ist, als wäre sie die Luftspiegelung der Wüste, die der Durstende für Wasser hält; und Satan schmückt sie mit falschem Schein für die Menschen bis in den Tod hinein. Solcher Art ist die Welt; vertraue nicht auf sie, und neige dich nicht ihr zu; denn sie betrügt den, der auf sie baut und in seinen Dingen auf sie vertraut! Hüte dich davor, daß ihr Netz dich umilicht; und an ihre Säume klammere dich nicht! Ich besaß einst viertausend braune Rosse und ein Schloß; ich hatte tausend Prinzessinnen zu Frauen, hochbusige und jungfräuliche, wie Monde anzuschauen; auch waren mir tausend Söhne gleich trutzigen Leuen beschieden. Ich lebte tausend Jahre dahin, mit frohem Herzen und frohem Sinn; und ich häufte so große Schätze an, wie sie keiner von den Königen der Erde sein eigen nennen kann. Dabei glaubte ich, mein Glück würde ewig dauern; aber ehe ich mich dessen versah, kam Der zu uns, der die Freuden  schweigen heißt und der die Freundesbande zerreißt, der die Häuser verödet und die bewohnten Stätten in Trümmer schlägt und groß und klein, Säuglinge, Kinder und Mütter in das Nichts hinüberträgt. Denn während wir noch wohigemut und sicher in diesem Palaste waren, kam plötzlich das Gericht des Herrn der Welten, des Herrn der Himmel und der Erden, auf uns herabgefahren, und es ereilte uns der Ruf der Gottheit, der offenbaren. Und nun starben von uns anjedem Tage zwei, bis eine große Schar von uns dahingeschwunden war. Wie ich aber sah, daß die Vernichtung in unsere Stätten eingekehrt war und sich bei uns niedergelassen und uns ins Meer des Todes versenkt hatte, da ließ ich einen Schreiber kommen und befahl ihm, diese Verse mit ihrenErmahnungen und Warnungen auf.. zuschreiben. In schöner und gleichmäßiger Schrift ließ ich sie einmeißeln auf diesen Türen, Tafeln und Gräbern. Nun hatte ich ein Heer von tausendmal tausend Zügeln, das war ein Volk voll Tatendrang, das Panzer trug und Speere schwang, und es zückte verwegen die scharfen Degen. Den Leuten befahl ich, sich in die langen Panzerhemden zu kleiden und sich mit den Schwertern zu gürten, die den Leib zerschneiden, die Lanzen einzusetzen zu grausigem Reigen und die feurigen Rosse zu besteigen. Und als das Gericht des Herrn der Welten, des Herrn des Himmels und der Erden, uns nahte, sprach ich: ,Ihr Mannen und Krieger zuhauf, könnt ihr das Geschick abweh-ren, das der allmächtige König auf mich herniedersendet*‘ Doch die Krieger und Mannen vermochten es nicht, und sie sprachen: ,Wie sollen wir gegen Den kämpfen, dem kein Kämmerling den Zutritt wehrt, der in die Tür eingeht, an der kein Türhüter steht?‘ Darauf befahl ich ihnen: ,Bringt mir die Schätze her!‘ Und die waren in tausend Kammern geborgen, deren jede tausend Zentner roten Goldes und desgleichen an weißem Silber, dazu auch vielerlei Arten von Perlen und Edelsteinen enthielt, ja, es waren Kleinodien, wie sie kein König der Welt besaß. Die Mannen führten den Befehl aus; und als all die Schätze vor mir lagen, sprach ich zu ihnen: ,Könnt ihr mich mit all diesen Schätzen loskaufeni Könnt ihr mir für sie einen einzigen Lebenstag erkaufen?‘ Sie aber konnten es nicht! So ergaben sie sich denn in das vorherbestimmte Geschick, und auch ich fügte mich in Allahs Willen und ertrug mein Los und Verhängnis, bis Er meine Seele zu sich nahmund ich durch Seinen Willen in die Grube kam. Und wenn du nach meinem Namen fragst, so wisse, ich bin Kûsch, der Sohn des Schaddäd, des Sohnes von 'Ad dem Älteren!‘ Ferner standen auf jener Tafel noch diese Verse geschrieben:

Wenn ihr einstens nach mir fraget, längst nachdem mein Leben schwand
Und nachdem die Tage sich im ew‘gen Wechselspiel gewandt,
Sohn Schaddäds bin ich geheißen, einstmals Herr der ganzen Welt,
Dessen Herrschaft alle Länder auf der Erde unterstellt.
Willig dienten meinem Reiche trutz‘ge Scharen insgemein;
Syrerland auch von Ägypten bis 'Adnän‘ hin schI oß es ein.
Hochberühmt war ich und zwang zur Demut ihrer Fürsten Pracht;
Und das Volk der ganzen Erde war in Furcht vor meiner Macht.
Ja, ich hielt die Stämme und die Heere fest in meiner Hand,
Und ich sah die Länder und die Völker wie von Furcht gebannt.
Stieg ich auf mein Pferd, so sah ich dann als meiner Heere Zahl
Auf den Rossen, die da wiehern, Zügel tausend tausendmal.
Ich besaß an Geld und Gütern dieser Welt unzahl bar viel,
Und das hob ich auf fürspäter, für der Zeiten Wechselspiel.
Ach, ich wollte alles geben als der Seele Lösegeld
Um das Leben eines einz‘ gen Tages in der Erdenwelt.
Aber Gott gefiel nichts andres, als daß Sein Geheiß geschah;
Und so lag ich denn bald einsamfern von meinen Brüdern da.
Ja, der Tod war mir genahet, der die Menschen scheiden macht
Und vom Ruhm ward ich zum Hause der Verachtung hingebracht,
Und dort fand ich alles wieder, was ich einst zuvor getan;
Und ich ward zum Pfande meiner Sünden auf der Lebensbahn. —
Nun bedenke, daß du selber wie an einem Abgrund bist;
Hüte dich vor Schicksalsschlagen, dir zum Heil, zu jeder Frist!

Beim Anblick dieses Totenfeldes weinte der Emir Mûsa, bis er in Ohnmacht sank. Und als sie hernach das Schloß überailhin durchwanderten und sich in seinen Sälen und Lustgärten umschauten, fanden sie plötzlich einen Tisch aus Marmor, der auf vier Füßen stand; und darauf war geschrieben: ,An diesem Tische haben tausend einäugige Könige und tausend Könige mit gesunden Augen gespeist, die alle nun die Welt verlassen haben und in den Gräbern und Grüften wohnen.‘ All das schrieb der Emir Mûsa sich auf; dann ging er fort, ohne aus dem Schlosse etwas mitzunehmen als jenen Tisch.

Nun zog die ganze Schar weiter unter der Führung des Scheich ,Abd es-Samad, der ihnen den Weg wies, jenen Tag hindurch und einen zweiten und einen dritten Tag. Da erblickten sie vor sich einen hohen Hügel, und als sie ihn genauer anschauten, sahen sie auf ihm einen Reiter aus Messing; der trug eine Lanze, an deren oberem Ende sich eine breite Spitze befand, so glänzend, daß sie fast die Augen blendete, und darauf stand geschrieben: ,Oder du zu mir kommst, wenn du den Weg, der zur Messingstadt führt, nicht kennst, so reib die Handfläche dieses Reiters, dann wird er sich drehen und wieder stillstehen: darauf schlag die Richtung ein, nach der er blickt; sei ohne Furcht und unbesorgt, denn sie wird dich zur Messingstadt führen!‘ — —«

Da bemerkte Schehrezâd, daß der Morgen begann, und sie hielt in der verstatteten Rede an. Doch als die Fünfhundertundsiebenzigste Nacht anbrach, fuhr sie also fort: »Es ist mir berich-tet worden, o glücklicherKönig, daß der Reiter, als Emir Mûsa ihm die Handfläche rieb, sich so schnell drehte wie der blendende Blitz; dann hielt er inne und blickte ineine andere Richtung als die, in der die Männer sich befanden. Da wandten sie sich ihr zu und zogen in ihr weiter; und siehe, es war die rechte Richtung. Tag und Nacht reisten sie in ihr weiter, bis sie ein weites Land durchmessen hatten. Eines Tages aber, als sie ihres Weges dahinzogen, gewahrten sie plötzlich eine Säule aus schwarzem Stein, in die eine menschliche Gestalt bis zu den Armhöhlen versenkt war. Diese Gestalt hatte zwei großeFlügel und vier Arme, von denen zwei menschliche Hände hatten, während die anderen wie Löwentatzen aussahen und Krallen hatten. Das Haar auf ihrem Kopfe glich dem Schweife der Rosse, und sie hatte zwei Augen, die wie glühende Kohlen waren, dazu noch ein drittes Auge auf der Stirn gleich dem Auge eines Panthers, aus dem Feuerfunken heraussprühten. Schwarz war jene Gestalt, und sie reckte sich hoch empor in die Luft, und sie rief: ,Preis sei meinem Herrn, der dies schwere Gericht und diese schmerzensvolle Strafespflicht bis zum Jüngsten Tage über mich verhängt hat!‘ Als die Männer den Rufer erblickten, waren sie wie von Sinnen und sprachlos vor Staunen; und als sie erkannten, wie er aussah, wandten sie sich zur Flucht. Der Emir Mûsa aber fragte den Scheich ‘Abd es-Samad:

,Was ist dies?‘ Und als der Alte ihm entgegnete: ,Ich weiß es nicht‘, fuhr er fort: ,Tritt näher an ihn heran und frage, was es mit ihm ist! Vielleicht wird er dir Auskunft über sich geben, und du kannst den Schleier von seiner Geschichte heben.‘ Aber der Scheich ,Abd es-Samad rief: ,Allah behüte den Emir! Wir fürchten uns vor dem da!‘ Da sagte der Emir: ,Fürchtet euch nicht! Die Hülle, die ihn umgibt, hält ilm von euch und von allen anderen fern.‘ Nun trat der Scheich ,Abd es-Samad an ihn heran und fragte ihn: ,Du da, wie heißt du, und was ist   es mit dir, und was hat dich hierher in diese Lage gebracht?‘ 

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1. Er war der fünfte Omaijade und regierte von 685 bis 705.
2. Nach der Breslauer Ausgabe war dieser Mann der Großvater Tâlibs, und die Reise ging nach Sizilien.
3 Ein vorislamischer Dichter, der aberfast hundert Jahre vor der Regierung ,Abd el-Mâliks gestorben war.
4. Statthalter von Ägypten zur Zeit ,Abd el-Maliks. —
5. Der Eroberer Nordwestafrikas unter ,Abd el-Malik und seinem Nachfolger.
6. Das Wahrzeichen der Omaijaden.
 
7. Hier folgt, wie in der früheren Insel-Ausgabe, eine Ergänzung nach der Breslauer Ausgabe, Band VI, Seite 350 —354, die den vollständigen Text bietet.
8. Kairawân liegt im heutigen Tunesien; vielleicht ist die Wüste Sahara gemeint.
9.   Alexander der Große wurde als Jupiter Ammon mit zwei Widderhörnern dargestellt. 2. Die zweite Calcuttaer Ausgabe hat statt der ganzen hier in Klammern gesetzten Stelle nur das Folgende: »Und der Scheich ,Abd es-Samad tat ihm zu wissen, daß der Ort, den der Beherrscher der Gläubigen suchte, nur vier Monate weit entfernt sei und an der Meeresküste liege, und daß auf dem Wege dorthin eine Station der anderen folge, reich an Gras und an Quellen; und er schloß mit den Worten: ,Allah wird uns die Reise leicht machen durch deinen Segen, o Statthalter des Beherrschers der Gläubigen.‘ Als ihn aber der Emir Mûsa fragte: ,Weißt du, ob einer der Könige von uns jenes Land betreten hat?‘ antwortete er: ,Ja, o Emir der Gläubigen; es gehörte einst dem König von Alexandrien, Alexander dem Großen.‘ Dann brachen sie auf und ritten ohne Aufenthalt weiter, bis sie zu einem Schlosse kamen. Da sagte der Emir :« — Im Arabischen heißt Alexander der Große ,Dârân, der Romäer‘. Dârân oder Dârâ ist die spätere Form für Darius und bedeutet ,großer König‘; Romäer ist auf die Altgriechen übertragen.
10 . Die kurze Spanne des menschlichen Lebens wird öfters mit der Rast einer Karawane an einem Halteplatz verglichen.
11.  Das heißt zur Anbetung Gottes und zum Endgericht.

Alle weiteren Kommentare habe ich - aus Bequemlichkeit - weggelassen; selber lesen!
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 [Teil 2]

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