urzweil   Man sagt, daß die Wiesel mit dem Hasen Kurzweil und Scherz treiben, bis der Hase müde wird; dann beißen sie ihm den Hals ab und fressen ihn.  - (meg)

Kurzweil (2) Es trat der Träger vor die Herrin des Hauses und sagte: ,O Herrin, ich bin dein Sklave, dein Mamluk, dein Diener'; und er begann:

Am Tor sieht einer von deinen Sklaven und preist
Allzeit, was deine Gnade an Gaben ihm lieh.
Darf er, o Herrin der Gaben, eintreten und schaun
Deine Schönheit? Denn ich und die Liebe, wir trennen uns nie.

Sie aber sagte: ,Tu dir gütlich, trinke zum Wohle, und Gesundheit fließe in die Adern des Wohlseins!' Da nahm er den Becher, küßte ihr die Hand und sprach in singendem Tonfall diese Verse:

hhgabilirder Wangen Ebenbild, den Wein, so klar.
Den alten, dessen Licht wie Flammen des Feuers war.
Sie berührte ih>, mit den Lippen, und lächelnd sprach sie dann:
Wie bietest du Wangen der Menschen den Menschen zu trinken an ?
Ich sprach: Trink doch! Dies sind meine Tränen, mein Herzblut auch,
Davon sie rot geworden; die mischte im Becher mein Hauch.

Und sie erwiderte mit diesem Verse:

Hast du um meinetwillen Blut geweint,
So bring und tränk mich, herzlich gern, o Freund!

Da nahm, die Dame den Becher und leerte ihn auf ihrerSchwester Wohl. So hörten sie nicht auf zu trinken mit dem Träger in ihrer Mitten; dabei tanzten sie und lachten und sangen Lieder, Verse und Strophengedichte. Der Träger aber begann mit ihnen zu tändeln; er küßte, biß, streichelte, befühlte, betastete sie und trieb allerlei Kurzweil. Und die eine schob ihm einen Leckerbissen in den Mund, und die andere streichelte ihn; und diese schlug ihn auf die Wange, und jene warf Blumen nach ihm; und er war bei ihnen in der höchsten Wonne, wie wenn er im Paradiese bei den schwarzäugigen Jungfrauen säße. Das trieben sie so weiter, bis ihnen der Wein zu Kopfe stieg und ihnen die Sinne verdunkelte; und als die Trunkenheit über sie herrschte, stand die Pförtnerin auf und zog ihre Kleider aus, bis sie ganz nackt war. Und sie ließ ihr Haar um ihren Leib herabfallen wie einen Vorhang und warf sich in das Bassin und spielte im Wasser, tauchte wie eine Ente und prustete, nahm Wasser in ihren Mund und spritzte es über den Träger; dann wusch sie sich die Glieder und zwischen den Schenkeln. Nun sprang sie heraus aus dem Wasser und warf sich dem Träger auf den Schoß und sagte: ,O mein Herr, wie heißt dies;' indem sie auf ihren Schoß zeigte.Er antwortete: ,Deine rahim.' Doch sie rief: ,Wie? Schämst du dich nichts'.und sie faßte ihn am Hals und schlug ihn. Dann sagte er: ,Deine fardsch'; und sie schlug ihn nochmals und rief: ,Pfui, pfui, wie häßlich! Schämst du dich noch nicht?' Er aber sagte: .Deine kuss'; und sie rief: .Wie? Schämst du dich nicht aus Ehrgefühl;*, und sie stieß mit der Hand und schlug ihn. Da rief der Träger: 'Dein zunbûr'; jetzt aber fiel die älteste Dame mit Schlägen über ihn her und rief: ,So darfst du nicht sagen!' Aber welchen Namen nur immer er nannte, sie schlugen ihn immer mehr, bis ihm der Hals anschwoll von all den Prügeln; und so machten sie ihn zum Ziel des Gelächters untereinander. Schließlich aber fragte er: ,Und wie heißt es bei euch?' Und die Dame erwiderte: ,Die Krauseminze des Kühnen!' Da rief der Träger: ,Allah sei Dank für die Rettung; gut, o Krauseminze des Kühnen!' Dann ließen sie den Becher und die Schale kreisen, und die zweite der Damen stand auf, legte ihre Kleider ab, warf sich in das Bassin und tat, wie die erste getan hatte; und sie kam aus dem Wasser heraus und warf sich in des Trägers Schoß, wies auf ihr Gemächt und fragte: ,O Licht meiner Augen, wie heißt dies?' Er erwiderte: ,Deine fardsch!  und sie versetzte: ,Ist das nicht häßlich von dir?', und sie schlug so, daß der Saal von dem Schlage widerhallte. Dabei rief sie: ,Pfui, o pfui, schämst du dich denn nicht?' Er darauf: ,Die Krauseminze des Kühnen'; aber sie rief: ,Nein.' Und es setzte Prügel und Schläge auf seinen Nacken, während er rief: ,Deine rahim! Deine kussl Deinne fardsch! Dein nudul!' und die Mädchen immer antworteten: ,Nein, nein!' So wiederholte er: ,Die Krauseminze des Kühnen'; und alle drei lachten, bis sie auf den Rücken fielen, und sie schlugen ihn und sagten: ,Nein, so heißt es nicht.' Er aber rief: ,O meine Schwestern, wie heißt es denn;', und sie erwiderten: ,Der enthülste Sesam!' Darauf legte die Wirtschafterin ihre Kleider wieder an, und sie begannen von neuem zu trinken. Aber der Träger stöhnte fortwährend ob seines Nackens und seiner Schultern. Und der Becher kreiste bei ihnen wieder eine Weile. Dann aber stand die älteste und schönste der Damen auf und zog sich ihre Gewänder aus; und der Träger faßte mit der Hand nach seinem Nacken und rieb ihn und sprach: ,Mein Nacken und meine Schultern seien Allah anbefohlen!' Als dann die Dame entkleidet war, warf sie sich in das Bassin, tauchte unter, spielte und wusch sich. Der Träger blickte auf ihren nackten Leib; der war wie ein Stück des Mondes, und ihr Antlitz glich dem vollen Monde oder der aufgehenden Morgenröte. Und er blickte auf ihre Gestalt und ihren Busen und jene runden Backen, die da bebten; denn sie war nackt, wie der Herr sie geschaffen hatte. Und er rief: ,Ah! Ah!' und redete sie in Versen an:

Wenn Ich deinen Leib mit einem grünen Zweige vergleiche,
Belade ich mich selbst mit Schuld und schwerem Vergehen;
Der Zweig ist am schönsten, wenn wir im Kleide ihnßnden,
Du aber bist am schönsten, wenn wir dich nackend sehen.

Als nun die Dame die Verse hörte, stieg sie heraus aus dem Bassin, kam und setzte sich auf seinen Schoß und zeigte auf ihr Ding und sagte: ,O mein Herrchen, wasistdas='Erantwortete: ,Die Krauseminze des Kühnen'; da rief sie: ,Ach geh!' Er darauf: ,Der enthülste Sesam'; sie aber: ,O nein!' Dann sagte er: ,Deine rahim!' Nun schalt sie ihn: ,Pfui, pfui! Schämst du dich nicht?', und sie schlug ihn auf den Nacken. Und welchen Namen er immer nannte, sie schlug ihn und rief: ,Nein, nein!', bis er schließlich sagte: ,lhr Schwestern, wie heißt es denn?' Und sie erwiderte: ,Die Herberge des Abu Mansûr!', worauf der Träger rief: ,Allall sei gepriesen für die sichere Rettung! Ha, die Herberge des Abu Mansûr!' - (1001)

Kurzweil (2)   „Ich gehe an dieser Kette, weil ich mit ein paar Bäschen, leiblichen Verwandten von mir, zuviel Kurzweil getrieben und dazu auch mit zwei Schwestern, die aber nicht leibliche Verwandte von mir waren. Kurz, ich kurzweilte so viel mit ihnen allen, daß zuletzt durch die Kurzweil die Verwandtschaft zu solcher Verwicklung anwuchs, daß kein Lehrmeister im Kirchenrecht sich darin zurechtfinden könnte. Es wurde mir alles bewiesen, Gönner fehlten mir, Geld hatte ich kems, es war drauf und dran, daß es mir an den Hals ging, sie verurteilten mich zu sechs Jahren Galeere, ich war's zufrieden, es ist die Strafe meiner Sünden. Ich bin jung, so möge mir nur das Leben erhalten bleiben, mit dem Leben ist alles noch fertigzubringen. Wenn Euer Gnaden etwas bei sich hat, um diesen armen Teufeln beizuspringen, so wird Gott es Euch, Herr Ritter, im Himmel wiederzahlen, und wir hienie-den werden nicht unterlassen, Gott in unsern Gebeten für Euer Gnaden Leben und Gesundheit anzuflehen, daß das eine so lange und. die andre so gut sei, wie Ihr nach Eurem edlen Aussehen es verdient."

Der Mann war in Studententracht, und einer der 'Wächter sägte, er sei ein großer Schwätzer und trefflicher Lateiner.  - (don)

 

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