Kunsthändler

 

- August Sander (1927)

Kunsthändler (2)

Der Diebstahl im Louvre

Schon barg DER FREUND im Beinkleid den Giorgione
Und hinkt zum Ausgang wie ein Känguruh,
DETEKTIV GREIFF hält ihm die Türe zu
Und präpariert die erste blaue Bohne.

Indes zieht FRED den Browning aus dem Schuh
Und lädt ihn mit der Chloroformpatrone.
Man läßt dem steifen Greiff in hellem Hohne
Ein Aktenstück. (Die Pläne zu dem Coup.)

Das Bildnis reist in einem Teleskope
Nach Mexico zum großen Kupfer-King.
In der Kapelle segnet es sein Pope.

Man tröstet Greiff, der schon am Stricke hing.
Fred fährt als reicher Forscher in die Trope
Und fängt dort den Hyänen-Schmetterling.

- Ludwig Rubiner, Friedrich Eisenlohr, Livingstone Hahn: Kriminalsonette. München 1979 (zuerst 1913)

Kunsthändler (3) Ich treffe den Maler André bei den Gemeinschaftstaxis nach Croix-de-Mission.

Er hat den ganzen Tag für den Kunsthändler im Keller gemalt.

Auf seinem Gesicht eine Grossstadtmüdigkeit.

Er muss laut Vertrag drei grossformatige Bilder im Monat malen; er erhält dafür monatlich 400 Dollar, wie er sagt, tatsächlich wohl höchstens die Hälfte.

Gut, 400 Dollar für drei Bilder, die für wenigstens 3 000 Dollar, wenn nicht für 6 000 Dollar verkauft werden.

- Er stapelt meine Bilder im Keller. Damit hat er mich in der Hand. Er verkauft nur sehr selten. »Es ist schwer, ein Bild von Andre zu bekommen!« Er hat ungefähr 500 Bilder von mir auf Lager. Damit hat er mich in der Hand. Wenn ich den Kunsthändler wechsle, wirft er die Bilder auf den Markt und ruiniert die Preise.

- Er wartet auf meinen Tod, sagt André. - (xan)

 

Kunst Händler

 

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