umpel 4. Schon früh am tage vernehmen wachsame kuhhirten und jäger das feine gepoche und geklinge aus dem inneren des berges. Sie wissen: der kumpel ist bereits am werk, er fördert metall zum nießbrauch der menschen.
5. Über dem höhlenloch steht eine kleine seilwinde aus holz, auf ihr sitzt Dalibor und verzehrt sein bescheidenes lunch, er macht eben pause.
6. Unter tage arbeitet man mit einer denkbar einfachen laterne, die sich jedoch bezahlt macht, da sie, sollten gefährliche gase entstehen, unruhig zu flackern beginnt, ein zeichen zum aufbruch.
7. In der kälteren jahreszeit wird auch stein- und braunkohle gefördert, Dalibors zeichen sind zwei gekreuzte hämmer, er ist ein geachteter mann, er hat keine frau, guckt doch hin und wieder, wenn sich die gelegenheit so ergibt, melkenden hirtinnen unter die kleider.
8. Wasserfälle sind bäche, die sich erfolglos
im fliegen versuchen, sie sind keine vögel. Dalibor
ist ein tüchtiger bergmann, er hat einen langen bart, knüpft in diesen stets
seine einfache laterne und hat deshalb beide hände für seine arbeit frei.
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H. C. Artmann, Fleiß und Indusrtie (mit Frankenstein in Sussex). Frankfurt am Main 1969 (es 320)