kugel   SEIT dem Augenblick, da er gemerkt hat, daß es unmöglich ist, nicht im Zentrum der Welt zu sein, und daß dies gleichermaßen für ihn wie für jedes andere menschliche Wesen gilt, oder für jedes Tier, oder auch jeden Stein, jede Alge, jede Bakterie, mußte er akzeptieren, daß zur Umschreibung des in dieser Lage einzunehmenden Verhaltens nur zwei Lösungen gegeben sind. Entweder ist das Zentrum der Welt aktiv - und dann ist auch die Welt, die mit unendlich vielen Zentren ausgestattet und bereichert ist, unendlich aktiv - oder es wird von der Gesamtheit der Welt angegriffen, oder besser gesagt es gerät zur Zielscheibe der Welt.

Gegenwärtig erprobt er die zweite Grundbedingung, er weiß, daß er psychologisch kugelförmig ist, und daß er sich im Zentrum einer großen Zahl von Strahlen befindet, die seltsamerweise alle auf ihm zusammentreffen und ihn mit ihren Lichtspitzen durchbohren. In den leeren Ausbuchtungen des Raums sieht er einen Bogen aus undenkbar hartem Material sich handlos spannen und einen Pfeil lossehnellen, der ihn anläßlich seines sechzigsten Geburtstags treffen wird. Er versucht wegzurücken, zu fluktuieren, aber er weiß, daß jede Bewegung seines kugelförmigen Körpers ihn zur Zielscheibe für andere Konstellationen macht - hinter Sternen versteckte Sterne, Wolken und Tiere.

Doch mehr als jeder Stern oder Nebel erschreckt es ihn, daß das Nichts und die Stille unablässig nach ihm zielen. Er weiß nicht, wo das Nichts ist und argwöhnt, daß es sich in ihm versteckt habe, in diesem Fall wäre er die Beute einer inneren Durchbohrung, einer so tiefen Durchbohrung, daß seine Kugel ihr nicht standhalten könnte, obwohl er nicht weiß, was dieser Schuß bedeutet, was die Stille angeht, so ist sie - das hat er sehr wohl verstanden - gegeben durch die Unterdrückung aller Stimmen, der Gesamtheit der Stimmen die sich in endgültiger Weise an ihn wenden könnten, um ihn - und das ist grauenvoll - ohne jegliche Waffe zu durchbohren.

Überall da, wo Stille herrscht, ist eine Stimme versteckt und diese Stimme denkt an ihn, prüft ihn, erforscht ihn. Wenn das Nichts und die Stille sich verbünden, Informationen austauschen, die er nicht begreift - was wird dann aus ihm? Oh, er fürchtet den Speer nicht, den der Zentaur am Tage seiner Geburt nach ihm geworfen hat und der ihn jetzt erreicht, er wehrt sich nicht gegen die müde Lanze, welche die Welt durchmißt, mit der Absicht ihn zu verwunden; aber eines beunruhigt ihn: daß er nicht mehr unterscheiden kann zwischen sich selbst als Schmerz, Auflösung, Tod und sich selbst als Zentrum der Welt. - (pill)

Kugel (2)   EINE Frau hat eine Kugel geboren. Es handelt sich um einen Globus mit einem Durchmesser von zwanzig Zentimetern. Die Geburt war einfach, ohne Komplikationen. Man weiß nicht, ob die Frau verheiratet ist oder nicht. Ein Ehemann hätte vielleicht ein Verhältnis mit einem Dämon vermutet und sie weggejagt oder sie womöglich mit dem Hammer erschlagen. Sie hat also keinen Ehemann. Man sagt, sie sei Jungfrau. Jedenfalls ist sie eine gute Mutter: sie hängt sehr an der Kugel. Da die Kugel keinen Mund hat, nährt die Mutter sie, indem sie sie in eine winzige mit ihrer Milch gefüllte Wanne taucht; das Wännchen ist mit Blumen verziert.

Die Kugel ist vollkommen glatt. Sie hat weder Augen noch Fortbewegungsorgane; trotzdem rollt sie durchs Zimmer und steigt die Treppe hinauf, leicht hüpfend und mit großer Anmut. Sie besteht aus einer Materie, die härter ist als Fleisch, aber nicht gänzlich unelastisch. In ihren Bewegungen verrät sich ein entschlossener Wille, etwas, das man auch Klarheit der Ideen nennen könnte. Die Mutter wäscht und nährt sie täglich. In Wirklichkeit ist sie aber nie schmutzig. Allem Anschein nach schläft sie nie, trotzdem stört sie die Mutter nicht: sie gibt keinerlei Laute von sich. jedenfalls glaubt die Mutter zu wissen, daß die Kugel sich in gewissen Augenblicken danach sehnt, von der Mutter berührt zu werden; ihre Oberfläche erscheint ihr in solchen Augenblicken weicher. Die Leute meiden die Frau, die eine Kugel geboren hat, aber die Frau merkt das nicht. Den ganzen Tag und die ganze Nacht kreist ihr Leben um die pathetische Perfektion der Kugel. Sie weiß, daß diese Kugel, so frühreif sie auch sein mag, außerordentlich jung ist. Langsam sieht sie sie wachsen. Nach drei Monaten ist ihr Durchmesser um fast fünf Zentimeter gewachsen; zuweilen nimmt die Oberfläche, die für gewöhnlich grau ist, eine rosaschimmernde Färbung an. Die Mutter bringt der Kugel nichts bei, sondern bemüht sich, von ihr zu lernen: sie verfolgt ihre Bewegungen und versucht zu verstehen, ob sie etwas »zu sagen hat«. Ihr Eindruck ist, daß die Kugel nichts zu sagen hat, ihr aber trotzdem gehört. Die Mutter weiß, daß die Kugel nicht immer in ihrem Haus bleiben wird,  aber gerade das interessiert sie: in eine zugleich bestürzende und völlig ruhige Angelegenheit verwickelt zu sein. An warmen und sonnigen Tagen nimmt sie die Kugel auf den Arm und geht mit ihr ums Haus, manchmal wagt sie sich bis zu einem kleinen Park vor und hat den Eindruck, daß die Leute sich an sie und ihre Kugel gewöhnen. Es gefällt ihr, sie auf den Anlagen rollen zu lassen, sie dann zu verfolgen und mit einer Gebärde erschrockener Leidenschaftlichkeit wieder einzufangen, Die Mutter liebt die Kugel und fragt sich, ob je eine Frau so sehr Mutter war wie sie. - (pill)

Kugel (3)  ER fragt sich oft, ob das Problem seiner Beziehung zur Kugel nicht von Natur aus unlösbar sei. Die Kugel befindet sich nicht immer effektiv vor seinen Augen, aber auch wenn sie sich entfernt, auch wenn sie sich zurückzieht oder sich versteckt, wirkt sie weiter, und er spürt, daß das Universum gerade darum seine gewisse Form hat, weil es die Kugel beherbergen muß. Manchmal, gleich nach dem Erwachen, im halbdunklen Zimmer — der Tag hat für alle bereits begonnen, aber er liebt es, nicht so sehr spät als verspätet aufzustehen — schwebt die Kugel in der Mitte des Zimmers; er betrachtet sie aufmerksam, denn die Kugel erheischt Aufmerksamkeit wie eine Frage. Die Kugel hat nicht immer die gleiche Farbe: sie changiert von Grau nach Schwarz: zuweilen — und das sind die beunruhigendsten Momente — stülpt sich die Kugel um, und an ihrer Stelle erscheint eine kugelförmige Höhlung, eine gänzlich lichtlose Leere. Manchmal bleibt die Kugel einige Tage lang fort; aber selten mehr als etwa zehn Tage. Plötzlich taucht sie zu irgendeiner beliebigen Stunde wieder auf, ohne ersichtlichen Grund, so als kehrte sie gerade von einer Reise zurück, einer leicht schuldhaften, aber vereinbarten Abwesenheit. Er hat den Eindruck, daß die Kugel so tut, als bäte sie um Entschuldigung, während sie in Wirklichkeit ironisch und — wenn auch in unschuldiger Weise — bösartig ist. Früher hat er versucht, diese abstoßende Gegenwart gewaltsam aus seinem Leben zu entfernen; aber die Kugel ist schweigsam und ungreifbar — außer wenn sie sich entschließt, selbst zuzuschlagen; dann erzeugt sie an, dem Punkt des Körpers, den sie berührt, einen dumpfen, dunklen, durchdringenden Schmerz.

Aber der für die Feindlichkeit der Kugel bezeichnendste Akt besteht darin, sich zwischen ihn und etwas anderes zu stellen, das er gern sehen möchte; in diesem Fall ist die Kugel fähig, winzig klein zu werden — ein unruhiges Bällchen, das vor seinen Augen hin und her tanzt. Er ist immer noch in Versuchung, der Kugel mit plötzlicher Brutalität zu begegnen, so als wüßte er nicht, daß sie gar nicht so beschaffen ist daß man sie treffen kann; oder er denkt daran zu fliehen und ein neues lieben zu beginnen, an einem Ort, den die Kugel nicht kennt. Er glaubt jedoch nicht, daß dies möglich sei; er denkt vielmehr, daß er die Kugel überreden muß, nicht mehr zu existieren, und er weiß, daß diese langsame Verführung zum Nichts ein labyrinthischer, langsamer, geduldiger und bis ins kleinste listenreicher Weg ist. - (pill)

Kugel (4) Zwar ist es tatsächlich die Sonne, deren gewaltige Energie vor allem in Form von Licht und Wärme die großen Kreisläufe auf der Erdoberfläche, innerhalb der Ökosphäre, in Gang hält, mit deren Hilfe die hier naturgemäß nicht in unbeschränktem Umfang vorhandenen Mengen an Sauerstoff, Wasser und Nahrung immer von neuem regeneriert werden. Aber es ist eben nicht so, daß die Sonne nur Licht und Wärme produzierte. Ihr Energieausstoß ist so groß, daß die Konstanz der Bedingungen, die sie in dem sie umgebenden Teil des Weltraums, der auch die Erde enthält, entstehen läßt, über Jahrmilliarden hinweg nur durch atomare Verschmelzungsprozesse aufrechterhalten werden kann. Diese Kernreaktionen setzen aber, wie ausführlich besprochen, nicht nur Licht und Wärme, sondern neben anderen Energieformen auch korpuskulare Strahlung frei, den aus sehr schnellen Protonen und Elektronen bestehenden Sonnenwind.

Wie sich zeigte, ist auch diese korpuskulare Strahlung der Sonne für uns lebenswichtig. Sie prallt an den äußersten Grenzen des Sonnensystems, etwa in Höhe der Umlaufbahn des Pluto, rund sechs Milliarden Kilometer von uns entfernt, auf die ruhende interstellare Materie des freien Weltraums und läßt dabei rings um unser System jene riesige Kugel entstehen, welche uns gegen die ultraharte, tödliche kosmische Höhenstrahlung abschirmt, die aus allen Richtungen, von den Grenzen der Milchstraße her, auf uns eindringt. - Hoimar von Ditfurth, Kinder des Weltalls. Der Roman unserer Existenz. München 1982 (dtv 10039, zuerst 1970)

Kugel (5) Der Mann war nicht groß und sah schäbig aus. Er trug ein Panzerkäppi, Motorradstiefel und er stank. Vincent glaubte, ihn schon einmal gesehen zu haben. Und zwar in der Untersuchungszelle. Überrascht hätte es ihn nicht. Straßenräuber sind Wiederholungstäter, überreizt, meistens dumm und immer verzweifelt. Ein Adrenalinschub bringt sie dazu, auf ihre Opfer loszugehen, läßt sie auf einen Volltreffer und problemlosen Rückzug hoffen. Vincent konnte nur versuchen, den Kerl hinzuhalten.

»Siehst du den Wagen«, sagte er, »den einfachen Standard-Plymouth, der nicht mal Radkappen hat?« Es war ein hellgrauer. »Meinst du, ich würde mir so ein Auto kaufen?« Der Kerl war irgendwie weggetreten oder hörte nicht zu. Vincent mußte deutlicher werden. »Das ist ein Polizeiauto, du Idiot. Gib mir deine Waffe und lehn dich dagegen.« Es wäre klüger gewesen, die Tasche mit den Lebensmitteln abzustellen und dem Kerl seine Brieftasche zu geben oder ihm ins Gesicht zu schreien, er solle sich sofort fallenlassen, sonst sei er so gut wie tot — statt besonders schlau sein zu wollen und dafür niedergeschossen zu werden.

Der Kerl dachte gar nicht daran, sich an ein Polizeiauto zu lehnen. Er hatte das schon viel zu oft getan — wie sich herausstellte —, ohne daß es sich für ihn je ausgezahlt hätte. Er schoß aus der Hüfte, und dort erwischte es Vincent auch, an der rechten Hüfte, ein glatter Durchschuß. Die 38er-Kugel splitterte dem Knochen entlang, erwischte das Hüftbein und verfehlte die Gelenkpfanne nur um Zentimeter, sie richtete aber immer noch genug Schaden an auf ihrer abgelenkten Bahn. Das Geschoß trat wieder aus, riß dabei die Hosentasche und Vincents Portemonnaie mit siebzehn Dollar Inhalt weg und schlug ihm seine Pistole aus dem Hosenbund. Die zweite Kugel zertrümmerte die Flasche Burgunder und ging zwischen Vincents rechtem Arm und seinem Brustkorb hindurch. Erst jetzt ließ Vincent die Lebensmitteltasche fallen und langte nach seiner Waffe. Er schrie dem Kerl, der zu flüchten versuchte, zu, sofort stehenzubleiben, oder er werde schießen. Und wieder wurde Vincent eine Lektion erteilt: Wenn du etwas sagst, dann tu es auch. Der Kerl blieb tatsächlich stehen, drehte sich halb um und feuerte erneut. Vincent war inzwischen zu Boden gegangen und fischte zwischen Glassplittern und Spaghettisauce nach einer neun Millimeter Smith & Wesson Automatik, Modell 39. Er fand sie und schoß, viermal, wie er glaubte. Drei der Kugeln trafen den Kerl direkt unter dem rechten Arm und durchschlugen ihm beide Lungenflügel.

Die Ärzte von der Notfallstation im Sinai-Hospital schnitten Vincents Hemd auf und suchten nach einer Brustverletzung. Bis einer von ihnen an ihm schnupperte und sagte:

»Mein Gott, es ist der Wein.« Sie röntgten ihn gründlich, verbanden die Austrittswunde, schlossen ihn an ein paar Plastikschläuche an und entfernten die Glassplitter aus seinen Händen.

Nach einer Nacht auf der Intensivstation wurde er, weil er ein besonderer Patient war, in ein Privatzimmer verlegt. Eine Schwester trat ein und sagte: »Sie sehen ja schon wieder ganz gesund aus.« Vincent bedankte sich und erklärte, daß er sich gut fühle. Bis auf den schrecklichen Schmerz da unten. Er wies an die Stelle und sagte: »In meinem Penis- Elmore Leonard, Glitz. München 1988 (Heyne Blaue Reihe 2335, zuerst 1985)

Kugel (6) Am Tage des Jüngsten Gerichts werden sich die Tore des Himmels für die Seligen öffnen. Diese werden hineinrollen, da sie in der vollkommensten aller Formen auferstanden sein werden: der Kugelform. So hat es Origenes offenbart.  A. Ireland, Short Cuts to Mysticism (1904) - (boc)

Kugel (7) Die Welt ist eine Kugel, die Gott rollen macht. Sie rollt vielleicht nicht immer gut. Aber sie rollt und wird immer weiter rollen. Man sagt: wenn dieser Mensch, der so gut seinen Platz ausfüllt, stirbt - was tun? er wird ersetzt, und es geht. Man sagt: wenn wir dieses Jahr nicht exerzieren, was soll geschehen? dasselbe wie vorher. Wenn diese Änderung in der Verwaltung nicht stattfindet, ist alles verloren. Und nichts ist es, es geht immer noch. So muß jedermann seine Aufgabe tun und tun lassen. Und wenn nicht, so läuft es immer noch auf eins hinaus.   - (lig)

Kugel (8)  Die Leitung der Welt befindet sich in dem Zentralfeuer, das der weltbildende Gott wie einen Kiel der Kugel des Weltganzen als feste Grundlage gab. - Pythagoras

Kugel (9)  Empedokles beglückte sie, indem er ihnen vom göttlichen, kristallen gebildeten Gewölbe sang, von dem Feuerball, den wir Sonne benennen, und von der Liebe, die alles enthält gleich einer riesigen Kugel.

Ein jedes Wesen, so lehrte er, ist nur ein geringer Splitter aus diesem Himmel der Liebe, worin sich der Haß eingeschlichen hat. Und was wir Menschen Liebe nennen, ist die Sehnsucht, uns zu vereinen, uns zu verschmelzen, uns zu verbinden, so wie wir ehemals waren, ganz mit der Tiefe der rundumfassenden, von der Zwietracht zerstückten Gottheit. Empedokles beschwor in seinem Sang den Tag, wo die göttliche Kugel nach allen Umwandlungen der Einzelseelen in sich selber erfüllt sein würde. Denn die Welt, die wir kennen, ist ein Werk des Hasses, und ihre Zerstörung wird ein Werk der Liebe sein. - Marcel Schwob, Der Roman der zweiundzwanzig Lebensläufe. Nördlingen 1986 (Krater Bibliothek, zuerst 1896)

Kugel (10)   Sie sagten: «Es ist schwer zu sagen, wann wir uns einmal wiedersehen werden. Darum möchten wir einmal tanzen.» Das Mädchen öffnete den Kasten und nahm vier runde weiße Kugeln heraus, so groß wie ein Hühnerei. Es waren dies aber zwei Paar männlicher und weiblicher Schwerter. Die beiden Männer zogen sie in die Länge und streckten sie und schwangen sie auf und nieder. Im Nu wurde es am Himmel und auf Erden finster, Sturm und Wolken zogen schrecklich einher, und in dem aufgewirbelten Staub zuckten leuchtend Blitze von allen Seiten. Djün-me zitterte vor Furcht und vermochte keinen Schritt zu tun. Überall ringsumher gähnten steile Abgründe, und kein Pfad war zu sehen. Er wagte kaum zu atmen und erst recht nicht die Augen zu schließen; ständig war es ihm, als ob er die umherfahrenden Klingen an seinem Halse fühlte, und alle Lebensgeister drohten ihn zu verlassen.

Als der Tanz zu Ende war, da waren die beiden Männer verschwunden ; nur das Mädchen Blaufaden stand neben Djün-me und holte Wein aus einem Beutel, worauf sie gemeinsam tranken. Bei Einbruch der Nacht faßte sie Djün-me bei der Hand und führte ihn in südöstlicher Richtung. Aber erst um die dritte Nachtwache trafen sie auf eine menschliche Behausung. Dort angekommen, erblickte Djün-me wohl sein Gold und seine Perlen auf dem Bett, aber Blaufaden war verschwunden.  - Aus: Die Goldene Truhe. Chinesische Novellen aus zwei Jahrtausenden. München 1961

Kugel (11)   Platon gründet im Timaios seine Kosmologie auf den Glauben, daß die Welt eine Kugel wäre, weil gleich besser sei als ungleich, und nur die Kugel die Eigenschaft habe, überall gleich zu sein:

„Deshalb machte Er die Welt in Kugelgestalt, rund wie von einer Drehbank, die äußersten Punkte in jeder Richtung gleich weit vom Zentrum entfernt, von allen Figuren sich selbst am meisten gleich; denn Er bedachte, daß das Gleiche unendlich schöner ist als das Ungleiche."

Ferner rotiert dieser Globus, weil Kreisbewegung die vollkommenste Bewegung ist. Die vier ElementeFeuer, Luft, Wasser und Erde - wurden von Gott in den richtigen Proportionen harmonisiert, als Er die Welt schuf. Deshalb ist die Welt vollkommen und unvergänglich, sofern nicht Gott selbst es anders beschließen sollte. - Bernard Lovell, Das unendliche Weltall. Geschichte der Kosmologien von der Antike bis zur Gegenwart. München 1988

Kugel (12)  

Körper, physikalische
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{?}
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