rötensprung
und dann von Auskunft zu Auskunft ein langsames Vorwärtskommen auf menschenleeren
Straßen, einziger Fußgänger zwischen gleichgültig vorbeirasenden Wagen, und
dort unter dem Bauch und zwischen den Betonfüßen des einzigen Gebäudes, das
er kennt und in der ihm fremden Umgebung wiedererkennt, dort springt ihm die
Kröte wirklich mitten ins Gesicht, ein Schwindelgefühl, jähe Unwirklichkeit,
da klafft die andere, die unbekannte, die verborgene Wirklichkeit
für eine Sekunde wie eine Hiebwunde in dem Magma, das ihn umgibt, Lukas sieht,
erleidet, fürchtet, riecht die Wahrheit, er ist verloren
und schweißgebadet, fern den Pfeilern, den Stützen, dem Bekannten, dem Vertrauten,
dem Haus in den Hügeln, dem Hantieren in der Küche, den angenehmen Gewohnheiten,
fern sogar von Sandra, die so nah ist; aber wo, denn jetzt wird er, um zurückzufinden,
wieder fragen müssen, nie wird er in dieser feindseligen Gegend ein Taxi finden,
und Sandra ist nicht Sandra, sie ist ein klagendes Tierchen in einem Krankenhausbett,
ja wirklich, dies ist Sandra, dieser Schweiß und diese Angst sind der Schweiß
und die Angst, Sandra ist eben das hier in der Ungewißheit und der Übelkeit,
und die letzte Wirklichkeit, der Riß im Lügengespinst ist, in Marseiile verloren
zu sein mit der kranken Sandra, und nicht das Glück mit Sandra im Haus in den
Hügeln. - Julio Cortázar, Ende der Etappe. Die Erzählungen Bd. 4.
Frankfurt am Main 1998
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