Kreole  Die Überheblichkeit der kreolischen Weißen - deren Hautfarbe oft an Kohlrabi erinnert, weil für die meisten (vorzugsweise die Frauen) die Sonne eine Zumutung ist, die man aus Gründen der Selbstachtung als auch Hygiene meiden muß, und weil fast alle, als Folge des im Kastenstolz wurzelnden Hangs zur Endogamie, an Blutarmut leiden -, Menschen, die insgesamt nur Geld im Kopf zu haben und eine Sklavenhaltergesinnung zu konservieren scheinen; den aus dem albernen Vorurteil, es gäbe eine Hierarchie der Rassen, entstandenen Alpdruck, einem von den Weißen - Menschen, denen eine übermäßig sonnenverbrannte Haut und die Stigmata der entehrendsten aller Krankheiten, der »Geschlechts«-Krankheit, ein Greuel sind - eingeschleppten und vor allem von ihnen zu verantwortenden Vorurteil, das allerdings viele Nachfahren von Afrikanern in ihre eigene Umgebung tragen (als könnte kein Mensch ohne das Gefühl auskommen, daß eine andere Kategorie von Lebewesen unter ihm steht, die verachten zu können ihm nicht das geringste Vergnügen bereiten würde, wüßte er nicht im Grunde, daß sie ihm gleichgestellt sind).  - Michel Leiris, Die Spielregel 2. Krempel. München 1985 (zuerst 1955)
 
 

Menschengruppen (physisch)

 

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