Krebs  Das ist keine Rosenknospe mehr, sondern eine verkniffene Vornehmheit, verbunden mit Lust an Sticheleien und Rachezügen. Sie holen Sie an der Ecke ein und bringen beigelegte Streitfälle wieder aufs Tapet, und zwar denkbar unerwartet. Sie nageln Sie durch Überraschung fest.
In ihrer Kindheit sind sie arbeitsam und sehr intelligent, und die frühe Jugend ist der glänzendste Abschnitt ihres Lebens: Wunderkinder.  Die Sexualität bringt sie um. Sie behalten stets eine theatralische Vornehmheit, aber hinter dieser Maske verbergen sich orientalische Sitten, liegende Positionen.

Ihr Leben ist eine ständige Lüge. Wirklich aufrichtig sind sie in ihrer Eßlust, die ein einzigartiges, geradezu malerisches Talent im Organisieren von Gelagen hervorbringt. Eine tiefsitzende Faulheit verbirgt sich unter plötzlichen Anflügen von Tätigkeitsdrang, in denen sie im Taxi von Geschäft zu Geschäft fahren, überall schwatzen, sich zügellose Lust auf dieses und jenes machen, dann müde nach Hause kommen, sich ins Bett legen, stöhnen, sich krank fühlen, sich über alles beklagen und dabei doch weiter ihre Interessen im Auge behalten und lügen.
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Am Ende ihres Lebens ist sie vollkommen ernüchtert, hüllt sich in Schweigen, betrachtet ihr trauriges Gesicht in den Spiegeln, schreibt ihren Freunden sehr schöne Briefe und interessiert sich nur noch für Liebesintrigen. Sie verfällt immer mehr. Im Gedenken an ihre einstige Glut, achtet sie ihr Gatte und pflegt sie. Sie wird alt.   ....

ANALOGIEN

Die Katze, der Fischotter, die Qualle, die Fische, die Muscheln, die Seerose, die Ackerwinde, die Herbstzeitlose, die Binse, der Haselbusch, das Schilf, die Hechte, die Lianen, der Mairitterling, die weiße Rübe, der Kopfsalat, der Kampfer, die Mandelmilch, die Milch.
Die Teiche, die Flüsse, die Wolken, die Brise, der feuchte Beschlag, die Perle, das Perlmutt.
Die Spiegel.
Die Lymphe.

STEINE:     der Jadeit, der Opal.

METALL:     das Silber.

FARBEN:     (blaß, durchscheinend): weiß, die Beige- und Grautöne, das blasse Grün.

GESCHMACK:  wäßrig oder trist.

DUFT:      die Pfefferminze.

KLANG:      das Cembalo.

PERSÖNLICHKEITEN:       Petrarca, La Fontaine, Jean-Jacques Rousseau, Dunoyer de Segonzac, André Lhote, Offenbach, Max Jacob, Jean Cocteau, Pirandello, Modigliani, Carco, Jacques Rivière, Marcel Arland, Radiguet, Georges Hugnet.

DER KREBS LIEBT den Steinbock, steht in Einklang mit dem Skorpion und den Fischen, verträgt sich mit dem Stier und der Jungfrau, liebt nicht den Widder und die Waage, verträgt sich nicht mit dem Löwen, dem Schützen, den Zwillingen und dem Wassermann.

EMBLEM: «Ein fliehendes Kind, das Pfeile schleudert» (Allmacht der Gefühle, die das Gute wie das Schlechte fördern).

Der Krebs gibt die Ausdauer und Sirius die Macht. Gedächtnis und Phantasie. Innere Festigkeit. «Fest in seinen Absichten, sagt Manilius, läßt er sich nicht leicht durchschauen.»

QUALITÄTEN: Sensibilität, Feinsinn, Phantasie.

SCHWÄCHEN: die Doppelzüngigkeit, die Lästersucht, der Neid.

Launische, wetterwendische, romantische Natur, die sich von jedem flüchtigen Eindruck beherrschen läßt.

Äußerste Feinfühligkeit für die Stimmung, den Grad an Sympathie oder Antipathie, den die Umgebung ausstrahlt; große Genauigkeit im Bestimmen dieser Wellenlänge. Mißtrauen und instinktive Zurückhaltung gegen Unbekannte. Die Beweglichkeit, die Unbeständigkeit. Es sind Medien. Sie haben keine festumrissene Persönlichkeit. Vielmehr besitzen sie mehrere, die sie sich je nach Bedarf und Augenblick aneignen, aber die ihnen nie wirklich gehören.

Tief beeinflußbare Naturen. Unkontrollierte, übermäßige Beeindruckbarkeit. Eine empfindliche Platte, auf der alles gespiegelt wird. Passive, aufnehmende Naturen. Sie sind wechselhaft, launisch, flüchtig, ohne Konsistenz. Man bekommt sie nicht zu fassen. Sie erwecken ständig eine falsche Vorstellung, sowohl den anderen gegenüber als auch sich selbst gegenüber; sie sind Dichter.

«Das Facettenauge». Sich dem Eindruck, der Empfindung des Augenblicks oder den Erinnerungen an Empfindungen überlassen, ohne sich jemals zu entschließen.

«Facettengeist», der in allen Lichtern funkelt. Er bringt mühelos täglich eine Idee hervor. (La Fontaine, Max Jacob, Cocteau, Rousseau, Pirandello, Proust, Keyserling). Umfassendes und subtiles Gedächtnis.

Ihr Standpunkt ist stets objektiv. Sie glänzen im Unterscheiden und anschließendem Fixieren alles Flüchtigen im Leben der Wesen und der Dinge. Sie werden magnetisch von allem angezogen, was «eine Strömung» darstellt. Sie hassen die Einsamkeit. Befriedigung darüber, von einem Wesen, einer Idee, einer Sache abhängig zu sein.

Der Charakter ist schwach, ohne sichtbaren Willen, aber starrköpfig, widerständig und zäh. Ein großes Beharrungsvermögen.

Neigung, sich zu quälen und die Schwierigkeiten zu übertreiben, indem er sich unnötige Sorgen macht.

Sinn für Tradition, für das Zuhause, für die Familie. Ausgeprägtes Gefühl für das Eigentum, den Besitz, für das, was ihm zusteht.

Gutes Herz (wenn er daran denkt), «mütterlich». Liebt das Wunderbare, den Wechsel. Vorliebe für die Arabeske.

Sie sind mit den Gedanken oft woanders. Sie lachen selten und scheinen weit weg.

Die Krebsfrau ist unbeständig, launisch, romantisch. Sie dramatisiert leicht, steht nicht an, sich bald für eine Heldin, bald für eine Märtyrern auszugeben. Sie ist sehr empfindsam und leicht zu beeindrucken, besitzt aber eine große «innere» Festigkeit. Sie entgeht stets der Herrschaft anderer, indem sie vorgibt, unter ihr zu stehen.

KÖRPERLICHE KRANKHEITEN: Erkrankungen des Magens, der Lunge und der Brüste. Alle nervlich bedingten Krankheiten. Asthma, Pleuresien, Pneumonien. Störungen der serösen Häute, des Binde- und Fettgewebes, der Schleimhäute. Organstasen.

MORALISCHE KRANKHEITEN: Fehlende Willenskraft. Auseinanderfallen der Persönlichkeit. Kurzschlüsse, Zerstreuung, Unordnung.

Helle Gesichtsfarbe, matt, blaß. Schlaffes Fleisch. Scheinbar muskulös, aber die Muskeln sind schwammig. Wenig oder kein Körperhaar. Kurze, fliehende Nase. Kinn nur angedeutet. Kleiner Mund, aber vorspringende Lippen, die aus innerer Haltung etwas schmollen. Die Stimme ist schwach, erstorben. Im allgemeinen sehr schöne Augen, die rund, klar vorstehend, aber ohne Ausdruck sind. Klare umherschweifende Augen. Der Blick ist erstaunt. Schlaffe Brustmuskulatur oder Brüste. Breite übermäßige Hüften. Bauchansatz. Van Loo‘sche Formen. Langer Rumpf und kurze Beine.

Ihre Kraft liegt in der Beweglichkeit. Sie bieten keinen Angriffspunkt. - (jac)

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Krebs
Synonyme