raftbrühe  Man nehme ein Kalbsknie von mindestens zwei Pfund, spalte es der Länge nach in vier Teile, Fleisch und Knochen, röste es mit vier in Scheiben geschnittenen Zwiebeln und einer Handvoll Brunnenkresse. Ist es fast gar, so gieße man drei Flaschen Wasser darauf und lasse es zwei Stunden kochen, vorsichtig, stets ersetzend, was verdampft ist: das gibt, gesalzen und mäßig gepfeffert, eine gute Fleischbrühe.

Indessen zerstampfe man drei alte Tauben und 25 ganz frische Krebse, jedes für sich, mische dann das Ganze, röste es in einer Pfanne auf gutem Feuer, damit es rasch warm wird, und lege zeitweise wieder Butter hinein, damit nichts hängen bleibt.

  Hat die Hitze die Mischung sichtlich durchdrungen und beginnt zu rösten, gieße man die Fleischbrühe darüber und koche das Ganze eine Stunde gut durch. Dann passiere man diese starke Bouillon und nehme früh und abends ein Täßchen, besser nur früh, zwei Stunden vor dem Frühstück. Es schmeckt fabelhaft! - Zu diesem Labetrank wurde ich durch einige Literaten inspiriert, die zu mir Vertrauen faßten, weil ich gut erhalten schien, und zu meinen Erleuchtungen ihre Zuflucht zu nehmen vorgaben.

Sie haben meinen Trank nie bereut. Der Dichter, bisher elegisch, wurde romantisch. Die Dame, die zuvor nur einen blassen Roman mit unglücklichem Ausgang produziert, macht einen zweiten, erheblich besseren, in dem sie sich am Schlüsse kriegen. In beiden Fällen wurde also die Schaffenskraft sichtlich erhöht, und ich trage den Ruhm dafür mit gutem Gewissen. - (bri)

 

Kraft Brühe

 

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