raft-Wärme-Kopplung  Der Zug setzte sich in Bewegung. Alles ging gut, aber hinter Laroche trat der Zugführer zu uns ins Abteil. Ich griff nach meinen Fahrkarten. Der Beamte indes lächelte und sagte: »Aber nicht doch!« Daraufhin zeigt er uns eine Art elektrischen Drahtes, der zu einer dicken Rolle gewickelt war, und fügte hinzu: »Es geht um ein Experiment

Und er fuhr wie folgt fort: »Der Lokomotivführer dieses Zuges ist etwas anderes, als Sie, simples Volk, von ihm denken mögen. Er ist ein reicher Gelehrter, der die Idee hatte, die menschliche Wärme als Antriebskraft einzusetzen. In Paris zahlte er dem Lokomotivführer der Eisenbahngesellschaft eine große Geldsumme, und dieser trat ihm dafür seinen Platz ab. Was mich betrifft, so belohnt er königlich die geringen Dienste, die ich ihm leisten soll, und seine Versprechen, durch einen Vertrag in gediegener und gebührlicher Form garantiert, sind so verheißungsvoll, daß ich ihm mit Leib und Seele ergeben bin. Es bleibt mir einzig, die Zustimmung der Reisenden zu erbitten. Und ich bin sicher, daß Sie nicht die Ehre von sich weisen werden, an einem derart neuen Experiment teilzunehmen, von dem die ganze Menschheit profitieren wird. Diese durch Ihren Körper unaufhörlich abgegebene Wärme, diese Kraft, ging bisher verloren. Der Gelehrte, der die Lokomotive führt, bietet deren Nutzung an. Während des langen Aufenthaltes in Laroche hat er die Lokomotive auf eine kleine Vorrichtung umgerüstet, an die Sie sich bitte anschließen wollen, indem Sie die Güte haben, sich diesen Draht um den Hals zu legen. Und ohne daß Sie sich im geringsten behindert fühlen, mit nichts als einer winzigen Kette am Hals, werden Sie an der Zugkraft teilhaben.«

Das Ganze erschien uns amüsant und nützlich. Wir glaubten für einen Moment das Morgenrot eines neuen Fortschritts für die Menschheit aufleuchten zu sehen, und wir legten uns die verhängnisvolle Schlinge um den Hals, die seither unser Schicksal kettet.

Der Zug setzte seine Fahrt fort, und wir nahmen an, daß der eigentümliche und erfindungsreiche Gelehrte, dem wir nützlich waren, uns an unseren Bestimmungsort fahre. Das war, ich erinnere mich, am 16. August 1917, und ich rechnete damit, gegen Ende September wieder in Paris zu sein; aber weit gefehlt, denn seit jenem Tag hat der unbekannte Gelehrte in seiner Entschlossenheit, sein Experiment bis an die äußersten Grenzen zu treiben, und unbesorgt um unsere Würde, uns die Freiheit nicht zurückgegeben. Damit nicht genug, uns wurde mitgeteilt, daß bei dem geringsten Versuch auch nur eines einzelnen von uns, den Draht, der uns bindet, zu kappen, der gesamte Zug in die Luft gehen würde.

Statt uns an unseren Bestimmungsort zu bringen, hat der unbekannte Lokomotivführer im Gegenteil die Fahrt des Zuges nicht mehr unterbrochen.

In seinem Sold stehende Beamte ernähren uns mit Konserven, wovon anscheinend mehrere Wagenladungen vorhanden sind, und die Speise, ich muß gestehen, ist mir nur zur Hälfte bekömmlich.  - (apol)

 

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