rähenaugen
Unterm Schnee kam ich immer wieder auf die Beine. Mußte auf die Beine kommen,
damit ich den Schnee unter mich bekam. Es war lange gemütlich, dann zu warm.
Neben mir schlug eine Krähe ein. Sie war bewußtlos.
Als sie aufschreckte, drückte ich sie in den Schnee, in den sie nun gepreßt
war. Sie hatte so dumme Augen, die nichts als schwarz waren. Hinter ihren schwarzen
Augen konnte nur Finsternis sein-wie in der Höhle! Daß soviel Finsternis dahinter
sein kann - wie in der Höhle? Im Schnee brach überall das Licht herein, nur
sehen konnte ich nichts. Es fehlte der Schlüssel. Ich war blind. Der Himmel
war nicht blau, und die Berge hörten nicht auf.
Krähe! -
Herbert Achternbusch, Ich bin ein Schaf. Memoiren. München 1996
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