rabbeln   Lotosblüte schilderte sehr anschaulich und in allen Einzelheiten den Ablauf der Bettschlacht. Nichts überging sie, ja nicht einmal die verschiedenen Arten, wie Tjü Wu seinen Speer in ihrer Lustgrotte ein-und ausgeschwungen hatte, sparte sie in ihrem Bericht aus. Dies versetzte die Prinzessin in eine derartige Erregung, daß sie in ihrem Lustschlößchen ein Kribbeln und Krabbeln wie von einem Dutzend Tausendfüßler verspürte und der Wollusttau ihr an beiden Schenkeln herabfloß.

»Nie hätte ich gedacht, daß Euer Gatte über solche wunderbaren Fähigkeiten verfügt«, stammelte sie schließlich ganz verwirrt. »Ah, das muß himmlisch sein, wenn einem jede Nacht solche Wonnen bereitet werden!«

»Und wie steht es in dieser Hinsicht mit den Fähigkeiten Eures Gatten, des Würdenträgers Luan Schu?« frug die Dame Djia mit einem leisen Lächeln.

Die Prinzessin ließ sogleich den Kopf verschämt auf die Brust sinken und starrte errötend auf die Tischplatte. Wenn sie sich mit ihrem Mann vereinigte, was ohnehin nur alle zwei, drei Nächte einmal geschah, dann dauerte es gar nicht lange, und schon spritzte der Saft aus Luan Schus Pferdemaul. Sie überhörte daher geflissentlich die Frage, beugte sich über den Tisch hinüber und flüsterte in das Ohr der Dame Djia:

»Was ich da eben hörte, hat mich völlig verwirrt und durcheinandergebracht. - Ich hätte eine große Bitte an Euch, doch ich weiß nicht, wie Ihr Euch dazu stellen werdet.«

»Warum denn auf einmal so schüchtern? Sprecht nur, ich höre zu.«

»Ich möchte ... ich würde ...«, stotterte die Prinzessin verlegen. »Ahem, könntet Ihr mich, Eure jüngere Schwester, nicht einmal dem Würdenträger Tjü Wu zur gefälligen Benutzung empfehlen?«    - Dschu-Lin Yä-schi. Ein historisch-erotischer Roman aus der Ming-Zeit, mit erstaunlichen taoistischen Liebespraktiken. Hg. und Übs. F.K. Engler. Zürich 1971