opflastigkeit Heute bin ich kopflastig, das ist selten, ich zitiere wie Espenlaub, meine Hundenase wittert einen Geruch zwischen Pfefferminz und weiblichen Hormonen.
Unter den Tieren stehen mir bekanntlich die Maulwürfe am nächsten. Höhlenbewohner, aber ich kannte einen, der lebte über der Erde und hatte ein Revier, aus dem er die Ratten verbiß, neben den Abfällen der Bässerei.
Einmal nahm ich ihn ins Theater mit. Für Maulwürfe ist nichts gemütlicher als das Mekongdelta vom Parkett aus.
Vergangenheit auch die Unterhaltungen über die Grundsätze der Liebe. Er wollte Stendhal und Freud für Höhlenbewohner umschreiben. Ich sagte ihm, daß ich mich nur in Frauen verliebe, die Lisa heißen. Das verstand er. (Ich kenne sie alle. Sie sind ganz verschieden, haben aber etwas undefinierbar Gemeinsames, wahrscheinlich den Namen.)
Heute werde ich hingerichtet, das ist ein Anlaß zu solchen Rückblicken. Störend
sind die Kopflastigkeit und die Zitate aus Espenlaub. Auch sonst geht es mir
gut, ich habe mich auf das Leben unter der Erde eingerichtet. Ich verlasse hier
nichts, nur Lisas, nur feste Aggregatzustände, das erleichtert es. - (
eich
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