ontrapunkt
Louis hat entdeckt, daß sein Freund Hugues Panassié
im Parkett sitzt, und natürlich freut ihn das ungeheuer, weshalb er ans Mikrofon
läuft und seine Musik kurzerhand Hugues widmet, und zwischen Louis und Trummy
Young entwik-kelt sich ein Kontrapunkt von Posaune und Trompete, daß man sich
das Hemd in Fetzen reißen möchte und sie einen nach dem anderen oder alle auf
einmal in die Luft werfen möchte. Trummy Young greift an wie ein Bison, mit
Rückstößen und Sturzattacken, die einem die Ohren verbiegen, doch nun schleicht
sich Louis durch die Lücken ein und man hört von jetzt an nichts weiter als
seine Trompete, einmal mehr wird einem klar, daß, wenn Louis bläst, keiner etwas
zu vermelden hat. Danach die Aussöhnung, Trummy und Louis wachsen zusammen wie
zwei Pappeln und schlitzen von oben bis unten die Luft mit einem finalen Hieb,
daß wir alle leicht blöde dasitzen. Das Konzert ist zu Ende, gleich
wird Louis sein Hemd wechseln und an den hamburger denken, den man ihm
im Hotel machen, und an die Dusche, die er nehmen wird,
doch der Saal ist immer noch voller Cronopien, die ihren Träumen nachhängen,
Haufen von Cronopien, die langsam und widerwillig den
Ausgang suchen, jedes mit seinem Traum, der weitergeht, und im Mittelpunkt des
Traums eines jeden ein Trompete blasender und singender
ganz kleiner Louis. - (
cort
)
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