ompaktheit   Dieser Schnitt, von dem ich spreche, ist derjenige, den ich vorgebracht habe vorhin als das, was deckt, was Hindernis macht dem unterstellten Geschlechtsverhältnis.

Lediglich unterstellt, weil ich sage, daß der analytische Diskurs sich nur unterhält aus der Aussage, daß es nichts gibt, daß es unmöglich ist zu setzen [poser] das Geschlechtsverhältnis. Darin liegt die vorgeschobene Stellung des analytischen Diskurses und darüber determiniert er das, was wirklich ist mit dem Statut aller anderen Diskurse.

So ist, benannt, der Punkt, der die Unmöglichkeit des Geschlechtsverhältnisses als solchen deckt. Der Genuß, als geschlechtlicher, ist phallisch, das heißt daß er sich nicht zum Anderen als solchen verhält.

Folgen wir da dem Gegenstück der Kompaktheitshypothese.

Eine Formel ist uns gegeben durch die Topologie, die ich als neueste bezeichnet habe, ihren Ausgang nehmend von einer Logik, konstruiert auf der Befragung der Zahl, die zur Einsetzung eines Ortes führt, der nicht der eines homogenen Raumes ist. Nehmen wir denselben begrenzten, geschlossenen, als eingerichtet unterstellten Raum, das Äquivalent dessen, was ich vorhin vorgebracht habe von dem sich ins Unendliche erstreckenden Schnitt. Unterstellt man ihn als gedeckt von offenen Mengen, das heißt ihre Begrenzung ausschließenden - die Grenze definiert sich als größer als ein Punkt, kleiner als ein zweiter, aber in keinem Fall gleich weder dem Ausgangspunkt noch dem Ankunftspunkt, um's Ihnen schnell zu verbildlichen - zeigt es sich, daß es äquivalent ist zu sagen, daß die Menge dieser offenen Räume sich immer einer Unter-Deckung offener Räume anbietet, konstituierend eine Endlichkeit [finitude], nämlich daß die Folge der Elemente eine endliche Folge konstituiert.

Sie können bemerken, daß ich nicht gesagt habe, daß sie zählbar sind. Und trotzdem, das ist es, was der Ausdruck endlich impliziert. Schließlich, man zählt sie, eines um eines. Aber bevor man dahin kommt, wird man hier eine Ordnung finden müssen, und wir müssen eine Zeit festlegen, ehe wir unterstellen, daß diese Ordnung findbar sei.

Was impliziert jedenfalls die demonstrierbare Endlichkeit der offenen Räume, fähig, den in dem Fall begrenzten, geschlossenen Raum des geschlechtlichen Genusses abzudecken? Daß besagte Räume genommen werden können, einer um einen [un par un] - und da es sich handelt um die andere Seite, setzen wir sie ins Femininum - eine um eine.

Das ist es genau, was sich produziert im Raum des geschlechtlichen Genusses - der aus diesem Umstand sich als kompakt erweist.  - Jacques Lacan, nach: Alan Sokal, Jean Bricmont, Eleganter Unsinn. München 2001 (zuerst 1997)

Kompaktheit (2)

- Robert Bishop

Kompaktheit (3) Alles, was kompakt scheint: Melancholien, idees fixes, acht Jahre auf der Akademie, Mr. Locke, dieses Jahr und das nächste und das nächste - eins wie das andere - huii! - sie sind Aprilzephire, wäre man ein Botticelli, zwischen ihren Rissen rosa Anemonen.

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Oft geschieht es, daß in einer Gemeinschaft, die sich durch nichts hervortut, ein Mensch von oberflächlicher Gelehrtheit, doch großer Dummheit in der Erde des Ortes wie verwurzelt scheint, die kompakteste Figur, die man sich vorstellen kann    unmöglich, ihn aus dem Weg zu räumen.  - (kore)

 

Konsistenz

 

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