olonisierte
Mattis
erhielt einen Schuß ins Knie. Da schickte er seinen Kameraden weiter und deckte
gegen dreihundert Schwarzflaggen zwei Stunden lang dessen Flucht. Endlich fingen
sie ihn, schnürten ihm Hände und Beine zusammen und banden ihn an einen Baumstamm,
dort drüben an dem seichten Ufer des Stroms. Drei Tage hat er da gelegen, bis
ihn die Krokodile fraßen, langsam, Stück für Stück, und doch mitleidiger als
ihre zweibeinigen Landsleute. Ein halbes Jahr später fingen sie Hendrik Oldenkott
aus Maastricht, einen Hünen von sieben Fuß, dessen unglaubliche Kraft sein Verderben
wurde: Er hatte im schweren Rausch mit der blanken Faust den eigenen Bruder
erschlagen. Die Legion konnte ihn vor dem Zuchthaus retten, aber nicht vor den
Richtern, die er hier fand. Unten im Garten haben wir ihn gefunden, noch lebend:
Sie hatten ihm den Leib aufgeschnitten, die Eingeweide herausgenommen, die Bauchhöhle
mit Ratten angefüllt und kunstgerecht wieder zugenäht. Dem Leutnant Heudelimont
und zwei Gemeinen stachen sie mit glühenden Nadeln die Augen aus, halb verhungert
fand man sie im Wald; dem Sergeanten Jakob Bieberich hackten sie die Füße ab
und ließen ihn dann Mazeppa spielen auf einem toten Krokodil.
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Hanns Heinz Ewers, Der Spielkasten. In: H. H. E., Der letzte Wille der
Stanislawa d'Asp. Frankfurt am Main und Berlin
1991
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