offerpacken Ungefähr seit sieben Jahren hatte ich den Koffer nicht mehr geöffnet, das muß zu der Zeit gewesen sein, als Carmella mir eine Flasche selbstgemachten Schlaftrunk geschenkt hatte, den ich aber nie auszuprobieren wagte. Die Flasche lag noch immer unten im Koffer, der Inhalt hatte sich kristallisiert und sah außerordentlich giftig aus. Er hatte eine bräunliche Farbe mit einer schwammigen Wucherung um den Deckel. Trotzdem entschied ich mich, die Flasche zu behalten, man weiß nie, was einmal nützlich sein kann. Ich werfe nie etwas weg. Innen bestand der Koffer aus solidem, mit einem geschmackvollen Muster tapezierten Holz, das nur an einigen Stellen fleckig war.
Gleich nach der Flasche mit dem Schlafmittel packte ich natürlich das schicksalhafte
Hörrohr ein. Ich mußte dabei an den Erzengel Gabriel denken, obwohl der so etwas
zum Blasen und nicht zum Hören benutzen soll, wenn am Jüngsten Tag - jedenfalls
nach der Bibel - die Menschheit sich zur letzten Katastrophe erhebt. Seltsam,
wie in der Bibel doch alles immer mit Elend und Zusammenbruch endet. Ich habe
mich oft gewundert, wie ihr ärgerlicher und bösartiger Gott so populär werden
konnte. Die Menschheit ist sehr sonderbar, und ich will nicht so tun, als begriffe
ich irgend etwas, aber immerhin: warum etwas hochschätzen, was einem nur Plagen
und Kriege schickt, und weshalb soll Eva an allem schuld gewesen sein? -
(
hoer
)
Kofferpacken (2)
Kofferpacken (3)
eben taucht rechts ganz rechts dunja wieder im bild auf die alte russische exilgräfin.
der maskierte fledermaus mensch sieht sie scheel an wie sie auf dem hotelbett
kniet von wütenden messerhieben eines fanatikers eines politischen fanatikers
aufgeschlitzt wie der kenner sofort feststellt, sie scheint selbst noch nichts
gemerkt zu haben denn sie stopft wie wir sehen eilig sommergarderobe in den
schrankkoffer. wir werden sie später wenn die erzäh lung an diesem punkt wieder
aufgenommen wird an bord wiedertreffen. -
(loc)
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