örperfresser
Ein interessanter Fall ist »The Invasion of the Body Snatchers« aus dem
Jahre 1976 (mit dem falschen deutschen Verleihtitel »Die Körperfresser kommen«),
Philip Kaufmans Remake des gleichnamigen Films von Don Siegel. Hier verwandeln
sich die Weltraum-Monster mehrfach, probieren allerlei Gestalt an. Zu Anfang,
als sie ihren sterbenden Stern irgendwo im All verlassen, ähneln sie gallertartigen
maritimen Kleinlebewesen. Als sie auf der Erde eintreffen und über San Francisco
niedergehen, sind sie schleimige Regentropfen auf dem Laub. Als solche treiben
sie Pseudopodien und entwickeln sich zu prallen Knospen, aus denen kleine rosa
Blüten wachsen. Die Menschen, die sie berühren oder an ihnen riechen, scheinen
irgendwie infiziert zu werden. Jedenfalls kommt es schließlich dahin, daß nicht
geheure Grünpflanzen, die jemand in ihrer Nähe deponiert hat, des nachts, wenn
sie schlafen, dünne Fäden nach ihnen ausstrecken und ihnen die Lebenskraft aus
dem Leib saugen. Während dies geschieht, wächst aus einer großen Knospe in der
Pflanze das Ebenbild des ausgesaugten Menschen heran, und wenn dieses fertig
ist, altert dessen Urbild in Sekundenschnelle und zerfällt zu Staub. So nehmen
die Außerirdischen die Gestalt der lebenden Menschen an und bevölkern erst San
Francisco und bald die ganze Welt. -
Dieter E. Zimmer, Experimente des Lebens. Zürich 1989
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