örperbild  Seit einiger Zeit geht etwas Seltsames mit mir vor, was zwar einfach zu beschreiben, aber nicht ganz so einfach zu erklären ist: Ich habe eine schlechte Beziehung zu meinem Körper, zu den einzelnen Teilen meines Körpers. Allem voran »spüre« ich, daß ich eine Haut habe. Ich habe das Gefühl, als würde mein Körper von einer fremden Hülle umschlossen, wie von einem Handschuh, der sich jeder Falte anpaßt, der jeden Quadratzentimeter meines Körpers bedeckt. Natürlich ist sich jeder bewußt, eine Haut zu haben, aber ich glaube, nur die wenigsten haben wie ich das Gefühl, sie klebe am Körper. Aber nicht nur die Haut spüre ich, dasselbe Problem habe ich auch mit dem Rest meines Körpers. Ich glaube, die Menschen vergessen, daß sie eine Leber, eine Milz, ein Herz und so weiter haben, sie erinnern sich erst wieder daran, wenn sie irgendwo einen Schmerz verspüren. Sicher, wenn jemand Leberschmerzen hat, wird er, während er den Schmerz lokalisiert, sich gezwungenermaßen daran erinnern, daß er eine Leber hat. Ich hingegen erinnere mich dauernd daran, ich spüre Magen und Darm, wie sie verdauen, die Leber, wie sie das Blut filtert, und das Herz, wie es pumpt. Ich spüre die Venen einzeln, und genauso die Muskeln und Knochen. An manchen Tagen muß ich mich sogar zwingen, an etwas anderes zu denken, weil ich es nicht mehr schaffe, den Überblick zu behalten, ich komme mir vor wie ein Wächter, der es sich in den Kopf gesetzt hat, das Funktionieren einer äußerst komplizierten Maschine, des menschlichen Körpers, zu beobachten. - (ma3)

Körperbild (2)  Nero hatte eine fast mittelgroße Figur. Sein Körper war mit Flecken bedeckt und übelriechend, sein Haar hellblond, sein Gesicht mehr schön als anmutig, seine Augen blaugrau und sehr schwach, sein Nacken übermäßig fett, der Bauch stark hervortretend, die Schenkel überaus dünn, seine Gesundheit gefestigt. Denn trotz seiner unmäßigen Völlerei ist er doch während ganzer vierzehn Jahre alles in allem nur dreimal krank gewesen, und zwar ohne daß er dabei den Weingenuß oder seine gewohnte Lebensweise aufzugeben brauchte. In seiner Kleidung und in seinem sonstigen Auftreten war er so schamlos, daß er sein Haar immer in langen Lockenreihen frisiert trug.   - (sue)

Körperbild (3)  

 Dix: "Drei Weiber"

- Otto Dix

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Körperbild (5) 

Körperbild (6) 

  Körper

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