örper-ABC

am Anfang scheint das ende weit, der After spendet freud und leid. der Bart wächst männern im gesicht, auch Beefsteak manchmal man erbricht. Cerumen heisst das Ohrenschmalz, Café trinkt man meist ohne salz. wer Daumen lutscht ist wohl ein kind, die Dunkelheit macht farbenblind. die Eiterbeule sticht man auf, die Erde hat viel leute drauf. der Frost frisst sich durch mark und bein, das Fieber spart die heizung ein. die Gürtelrose hält sich lang, der Gallenstein erzeugt gesang. der Hals verbindet kopf und rumpf, der Hobel wird vom hobeln stumpf. die Iris blinkt um die pupille, dem Igel fehlt der freie wille. das Jucken ist der haut bekannt, der Jäger jagt das schürzenband. der Kitzler ist zur lust gemacht, der Kropf beim husten keucht und kracht. die Leber hasst den alkohol, die Laus fühlt sich in haaren wohl. der Magen ist oft überfüllt, der Mond sich gern in wolken hüllt. die Nabelschnur wird abgezwackt, Nackt wirkt der mann meist abgeschmackt. die Ohnmacht folgt dem grossen schreck, die Oma räumt die scherben weg. Polypen hausen auch in nasen, Pantoffel steckt man nicht in vasen. die Querdarmsenkung ist fatal, das Queue bleibt auch im frühjahr kahl. des Raucherbeines freche form, sie Reizt den raucher oft enorm. die Schulter zeigt sich manchmal kalt, ins Schloss die tür bei jähzorn knallt. die Träne aus dem auge quillt, die Tunke kaum den hunger stillt. der Unterleib als Zeitvertreib dient Unentwegt dem mann, dem weib. die Venus ist ein ideal, Vampire beissen durch den schal. der Wadenkrampf kann peinlich sein, die Wurst stopft man in häute rein. dem X-bein hilft vielleicht die schiene, das Xylophon vertreibt die biene. Y-chromosom macht das geschlecht, dem Yeti ist viel schnee sehr recht. die Zehen braucht der Spitzentanz, am Ziel verliert das ziel den glanz.

- Gerhard Rühm, aus: Von A bis Zett. Elf Alphabete, ausgedacht von Friedrich Achleitner, H.C. Artmann, Günter Brus, Ludwig Harig, Ursula Krechel, Oskar Pastior, Thomas Rosenlöcher, Gerhard Rühm, Markus Werner, Urs Widmer. Salzburg und Wien 1990