nootzen
und knootzten dann Schulter an Schulter (meine Schulter die seine berührend
seine Schulter die meine berührend) im
Jazzkonzert, meist in den letzten Reihen des Saales weil sonst zu laut. Sagte
zu ihm, nimm bitte weiter hinten die Plätze, manchmal wurde es aber auch ihm
zu laut, und wir verließen mitten im take den Saal und flüchteten. Warum ich
meine Schriften mit Stenographie durchsetze? beim Maschinschreiben möchte ich
immer auch stenographische Kürzel tippen aber solch 1 Maschine ist noch nicht
erfunden, dann ginge das Tippen noch schneller. Träumte mir heute nacht von
lauter Akademikern, 1 ganze Gruppe nein nicht groupies sondern 1 Gruppe
von netten Leuten, aber ich traute mich nicht, die Stiege hinunter: mit der
dicken Zeitschrift im Arm, es war 1 turbulenter Traum, wir stiegen immer wieder
über Treppen, 1 griechischer Prospekt, Säulenhallen, aber auch dörfliches Umland,
Peter Weibel war da, er hatte 1 jg. Katze in seinem offenen Hemd, aber es war
als ob er da oben 1 Penis hätte auf der bloßen Haut, usw., ich mußte mich umziehen
weil ich naßgeschwitzt war, zog mich vor der ganzen Gesellschaft um ohne irgendwelche
Schamgefühle zu kriegen, rollte das nasse Bündel zusammen trug es nach Hause,
merkte aber erst zuhause, es war ganz frisches Brot, noch warm und 1 wenig feucht.
Peter Weibel öffnete die Hose, faßte hinein während er Erklärungen an die Tafel
schrieb, ich war sehr begierig / aufmerksam und fragte ihn, ob die kl. Katze
die er auf dem Leib trug, ihn nicht kratze, er verneinte und trug weiter vor,
unterstrich Merksätze an der Schultafel, ich war 1 der Hörer in seiner
Klasse - Friederike Mayröcker, Die kommunizierenden
Gefäße. Frankfurt am Main 2003 (es 2444)
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