näuel Man
müßte, um den Rätseln des Rauschglücks näher zu kommen,
über den Ariadne-Faden nachdenken. Welche Lust in dem bloßen Akt, einen Knäuel
abzurollen. Und diese Lust ganz tief verwandt mit der Rauschlust wie mit der
Schaffenslust. Wir gehen vorwärts; wir entdecken dabei aber nicht nur die Windungen
der Höhle, in die wir uns vorwagen, sondern genießen dieses Entdeckerglück nur
auf dem Grunde jener anderen rhythmischen Seligkeit,
die da im Abspulen eines Knäuels besteht. Eine solche Gewißheit
vom kunstreich gewundenen Knäuel, das wir abspulen - ist das nicht das Glück
jeder, zumindest prosaförmigen, Produktivität? Und im Haschisch sind wir genießende
Prosawesen höchster Potenz.
- Walter Benjamin, Haschisch in Marseille,
nach (
ben3
)
Knäuel
(2) Niemand ist gebildeter als Montamy. Niemand hat mehr
Urteilsvermögen und ein feineres Benehmen. Alles ist seinem Pflichtgefühl untergeordnet,
er hält seinem Herrn die Treue und sagt ihm die Wahrheit ins Gesicht, ohne ihn
zu kränken; die Feinde und Bösewichter, von denen er umgeben ist, können ihm
nichts anhaben; er geht zur Messe, ohne allzu gläubig
zu sein; er achtet die Religion, schmunzelt aber, wenn man über sie Späße macht;
er hofft auf die Auferstehung, ohne richtig zu wissen, was er von der Natur
der Seele halten soll; im übrigen ist er ein dickes Knäuel widersprüchlicher
Gedanken, die eine Unterhaltung mit ihm ungemein kurzweilig machen. -
(
sop
)
Knäuel (3)
Knäuel (4)
Knäuel (5)
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