lima,
sonniges Unsere westlichen Vorstellungen vom Geist
stammen aus der antiken griechischen und römischen Philosophie. Die griechischen
und römischen Philosophen hatten - das lag wohl an ihrem sonnigen Klima - weit
weniger über Schmerz zu sagen als über Lust.
In den aristokratischen Sklavenhalter-Kulturen gehörte Schmerz fast ausschließlich
zu den niederen Schichten. Lust paßte hingegen nicht nur zum aristokratischen
Wesen, sondern war auch ein Thema voller schwieriger Fragen für die Denker,
die nach dem »höchsten Gut« strebten. War die Lust mit dem Guten vereinbar?
Antithetisch? Unlösbar verknüpft? Plato und
Aristoteles z. B. widmen der Rolle der Lust
in einem guten Leben ausgedehnte Diskussionen, und die philosophische Sekte
der Hedonisten verkündete ganz schamlos, die Lust sei das Summum
bonum. Schmerz brachte einfach keinen so gehaltvollen philosophischen Dialog
hervor. In der Hauptsache war er eine Sache, die es zu vermeiden
galt. - David B. Morris, Geschichte des Schmerzes. Frankfurt am Main 1996
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