lima, heißes Im arabischen Aden halten sie nach dem Reisebericht des Ludovicus Vertomannus ihre Märkte nachts ab, um die Temperaturspitzen zu umgehen, und in Hormus liegt die Bevölkerung wie eine Kuhherde auf der Weide den ganzen Tag über bis zum Kinn im Wasser. Im portugiesischen Braga, sizilianischen Messina, in Burgos in Kastilien und allerorts in Spanien und Italien sind die Gassen schmal angelegt, um die Sonne abzuhalten.
Die Türken tragen große Turbane, die die Strahlen brechen, und unsere Kaufleute,
die sich in Geschäften in Bantam auf Java aufhalten müssen, haben unter der
Hitze viel zu leiden. Dort ist es so heiß, daß die Pockenkranken in der Sonne
bleichen, um ihre Geschwüre austrocknen zu lassen. Und die Kapverdischen Inseln,
die nur vierzehn Breitengrade vom Äquator entfernt liegen, haben, wie ich lese,
einen besonders schlechten Ruf! Einer nennt ihr Klima das ungesundeste der ganzen
Welt, das die anlandenden Seeleute mit Ruhr, Delirien, Tropenfieber schlage,
die sämtlich von der übermäßigen Hitze ausgelöst würden. Die zähesten Burschen
und abgebrühtesten Kerle erkranken, wie Constantinus versichert, und es gibt
klimatische Extreme, die nicht einmal die Eingeborenen aushalten. Niger erwähnt
in diesem Zusammenhang jenen Teil Mesopotamiens, der heute Diarbecha genannt
wird; dort können an bestimmten Stellen Temperaturen erreicht werden, die selbst
die Eingeborenen und ihr Vieh töten, und in Adricomius in Südarabien ist die
Luft von Myrrhe, Weihrauch und anderen dort wachsenden scharfen Gewürzen derart
geschwängert, daß sie nicht einmal den Einheimischen, geschweige denn Fremden
und Geschwächten, erträglich ist. Amatus Lusitanus berichtet schließlich
von einer dreizehnjährigen Gerberstochter, die einmal im Juli ihr Haar waschen
und an der Sonne trocknen lassen wollte, um es lachsfarben werden zu lassen,
sich aber zu lange in der Hitze aufhielt, so daß sich ihr Kopf entzündete und
sie wahnsinnig wurde. -
(bur)
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