Die Kleider
Da liegen sie, still und katzenhaft in der Sonne, nachmittags, deine
Kleider, ausgebeult, traumlos, wie ein Zufall. Sie riechen
nach dir, schwach, sehen dir beinah ähnlich. Deinen Schmutz
überliefern sie, deine schlechten Gewohnheiten, die Spur deiner
Ellenbogen. Sie haben Zeit, atmen nicht, sind übrig, schlaff,
voller Knöpfe, Eigenschaften und Flecken. In der Hand eines
Polizisten, einer Schneiderin, eines Archäologen gäben sie
ihre Nähte preis, ihre nichtigen Geheimnisse. Aber wo du bist,
ob du leidest, was du mir immer hast sagen wollen und nie
gesagt hast, ob du wiederkommst, ob das, was geschah, aus
Liebe geschah oder aus Not oder Vergeßlichkeit, und warum
dies alles so, wie es gekommen ist, gekommen ist, als es
ums nackte Leben ging, ob du tot bist, oder ob du dir nur
die Haare wäschst, das sagen sie nicht.
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