lavierlehrer Am 27. Januar 1994 fand man vor der Nathanielkirche am Grazer Platz in Friedenau den abgeschlagenen Kopf einer jungen Frau, die als die dreißigjährige Erzieherin Michaela M. identifiziert wurde. Wie die Kripo herausfand, hatte die junge Frau aus der Friedrichsruher Straße sich vor einiger Zeit ein Klavier gekauft und den Klavierlehrer Bernhard R. aus der Hauptstraße engagiert, mit dem sie bald eine kurze Liebesbeziehung verband. Die Beamten überprüften den sensibel wirkenden 33-Jährigen, der ihnen unverdächtig erschien.
Ein folgenschwerer Irrtum, wie sich herausstellte. Nur wenige Tage nach dem
Mord an Michaela M. rammte Bernhard R. seinem Nachbarn Dieter K. einen Schraubendreher
in den Kopf, um »das sogenannte dritte Auge zu öffnen, damit die Seele noch
freier wird«, wie er sich im Prozess ausdrückte. Er habe die Seele seiner Opfer
retten wollen. -
Jan Eik, Schaurige Geschichten aus Berlin. Berlin 2007
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