lappern   Eurystheus schickte ihn sogleich wieder auf ein sechstes Abenteuer aus und gab ihm auf, die Stymphaliden zu verjagen. Dies waren ungeheure Raubvögel, so groß wie Kraniche, mit eisernen Flügeln, Schnäbeln und Klauen versehen. Sie hausten um den See Stymphalos in Arkadien und besaßen die Macht, ihre Federn wie Pfeile abzudrücken und mit ihren Schnäbeln selbst eherne Panzer zu durchbrechen; dadurch richteten sie in der Umgegend unter Menschen und Vieh große Verwüstungen an.

Herakles, des Wanderns gewohnt, langte nach kurzer Reise bei dem See an, der von einem großen Gehölze dicht umschattet ruhte. In diesen Wald hatte sich eben eine unermeßliche Schar jener Vögel geflüchtet, aus Furcht, von den Wölfen geraubt zu werden. Herakles stand ratlos da, als er die ungeheure Menge erblickte, und nicht wußte, wie er über so viele Feinde Meister werden sollte. Auf einmal fühlte er einen leichten Schlag auf der Schulter; hinter sich blickend ward er Athenes Riesenerscheinung gewahr, die ihm zwei mächtige eherne Klappern in die Hände gab, welche Hephästos ihr verfertigt hatte; sie bedeutete ihm, diese gegen die Stymphaliden anzuwenden, und verschwand wieder. Herakles bestieg nun eine Anhöhe in der Nähe des Sees und schreckte die Vögel, indem er die Klappern zusammenschlug. Diese hielten das gellende Getöse nicht aus, sondern flogen furchtsam aus dem Walde hervor. Darauf griff Herakles zum Bogen, legte Pfeil um Pfeil an und schoß ihrer viele im Fluge weg. Die andern verließen die Gegend und kamen nicht wieder.   - (sage)

Klappern (2)   Der Mensch gewinnt meine Hochachtung, als ein unter hundert Auserlesener, welcher, wann er auf irgend etwas zu warten hat, also unbeschäftigt dasitzt, nicht sofort mit Dem, was ihm gerade in die Hände kommt, etwan seinem Stock, oder Messer und Gabel, oder was sonst, taktmäßig hämmert, oder klappert. Wahrscheinlich denkt er an etwas. Vielen Leuten hingegen sieht man an, daß bei ihnen das Sehn die Stelle des Denkens ganz eingenommen hat: sie suchen sich durch Klappern ihrer Existenz bewußt zu werden; wenn nämlich kein Cigarro bei der Hand ist, der eben diesem Zwecke dient. Aus dem selben Grunde sind sie auch beständig ganz Auge und Ohr für Alles, was um sie vorgeht. - (schop)

Klappern (3)  Die Männer standen um die beiden Kämpfenden herum und kommentierten den Ringkampf der beiden mit Gelächter für ihren Stammesgenossen. Besiegt und gedemütigt schied dieser bald aus dem Kampf aus; seine Wut auf den Fremden war größer denn je zuvor. Und als sich Tu nach dem Kampf wieder ankleidete und gerade dabei war, seinen Kopf durch den Halsausschnitt seines Umhangs zu stecken, da rannte der verbitterte junge Mann auf ihn zu und warf ihm eine Handvoll Sand in die Augen. Schmerzerfüllt versuchte Tu, sich den Sand aus den Augen zu reiben, doch es war schon zu spät für ihn: Sein Gegner tötete ihn mit einem einzigen Schlag auf den Kopf. Wie ein Signal schien Tus Tod auf die anderen zu wirken: Sie rannten auf den leblosen Körper zu, schnitten ihn in Stücke, kochten ihn und verspeisten ihn dann. Die Knochen von Tu hängten sie unter das Dach von Te Uru-o-Manono. Dort klapperten sie im Wind, und jedes Mal, wenn Mairatea das Versammlungshaus betrat, wurde sie an das schreckliche Ende ihres Bruders erinnert. Je genauer sie aber dem Klappern der Knochen zuhörte, desto mehr schienen ihr die Knochen zu sprechen: ›Tauparoro! Tauparoro!‹ schienen sie zu sagen, und wieder: ›Tauparoro! Tauparoro!‹

Eines Tages wandte sie ihr gramerfülltes Gesicht nach oben, zu den Knochen hin, und sagte: »Oh Knochen, ihr klappert vergebens, denn es gibt niemanden, der euch rächen könnte!«  - Märchen aus Neuseeland. Überlieferungen der Maori. Hg. und Übs. Erika Jakubassa. Köln 1985 (Diederichs, Die Märchen der Weltliteratur)

Geräusch Handwerk

 

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