irchenbibliothek   In der Sakristei neben der Apsis fand Blake ein altes wurmzerfressenes Schreibpult und bis an die Decke reichende Regale voll verschimmelter Bücher. Hier empfand er zum ersten Mal einen ausgesprochenen Schock, eine würgende Bangigkeit stieg ihm in den Hals; denn als er einige der Buchtitel las, war er sofort im Bilde, um welche Art von Literatur es sich hier handelte. Es waren jene grauenhaften verbotenen Schriften, die den meisten normalen Menschen nie oder nur ganz selten vor die Augen kommen, schwarze, verrufene Undinge, verruchte, ungeheuerliche Beschwörungen, Texte aus den urältesten Tagen der Menschheit und lichtscheues Wissen um Dinge aus der Zeit, da noch kein Mensch diese Erde betreten hatte, Botschaften aus den frühen chaotischen Schleimnebeln dieser Welt. Er selbst hatte manche dieser abscheulichen Bücher gelesen - eine lateinische Version des schrecklichen Necronomicon, das entsetzliche Liber Ivonis, das verabscheuenswerte Culte des Goules des Grafen d'Erlette, die Unaussprechlichen Kulte von Junzt und Ludvig Prinns De Vermis Mysteriis. Aber auch andere Werke, solche, von denen er bloß gehört hatte oder die er gar nicht kannte - darunter die Pnakotischen Manuskripte, das Buch von Dyzan und ein kaum noch lesbarer Band, der in einer Schrift abgefaßt war, die Blake nicht kannte, die aber gewisse Zeichen und Symbole enthielt, welche in jedem Erforscher des Okkulten eisige Schauder erregen mußten. Offensichtlich konnten die lokalen Gerüchte nicht gelogen haben: dieser Ort war einmal der Sitz eines Übels gewesen, eines Übels älter als die Menschheit und größer als das bekannte Universum!   - H. P. Lovecraft, Der leuchtende Trapezoeder. In: Cthulhu. Geistergeschichten. Übs. H. C. Artmann. Frankfurt am Main 1972 (st 29, zuerst 1928)
 
 

Bibliothek Kirche

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme