Kirchenbann   Es steht  fest, daß Exkommunikation, Malediktion und Vernichtung dieser unbeseelten Tiere gestattet ist und angewandt wird. Zum Beweise führe ich den Bischof von Lausanne an, der Besprechungen gegen die den Fischen schädlichen Blutegel, alle Arten von Würmern  zu Wasser und zu Lande, Mäuse, Heuschrecken, Schmetterlinge und andere  Schädlinge anwandte. Dieser Bischof hat ein vollständiges Ritual für solche Fälle  ausgearbeitet: betr. des Prozeßverfahrens und der Verfluchung. Verschiedene  Sondergebete dienen nur der Bitte um Vertreibung dieser Schädlinge. Der Exorcismus selbst lautet: Ich belege euch mit dem Bann, ihr schädlichen Würmer oder Mäuse, im Namen Gottes, des allmächtigen Vaters, seines Sohnes Jesu Christ  und des Heiligen Geistes. Ihr sollt sofort diese Wasser, Felder oder Weinberge  verlassen. Im Namen Gottes, der himmlischen Heerscharen und der Heiligen Kirche verfluche ich euch: Wohin immer ihr gehet, sollt ihr verflucht sein; von Tag zu Tag sollt ihr mehr ermatten und an Kräften abnehmen. Sogar der Bauer kann mit Erfolg Sprüche sagen wie „Ich beschwöre euch, Würmer, bei Gott dem allmächtigen, daß euch diese Stätte oder dieses Haus verabscheuungswürdig sei. Wie groß die Macht des Wortes des Herrn ist, geht daraus hervor, daß ein Bischof aus dem Genfer See durch sein Wort alle Aale vertrieben hat. - Felix Hemmerlin, Tractatus de exorcismis, nach: Karin Barton Verfluchte Kreaturen: Lichtenbergs „Proben seltsamen Aberglaubens“ und die Logik der Hexen- und Insektenverfolgung im „Malleus Maleficarum
 
 

Strafe Kirche Bannen

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme